Nachhaltigkeit

Keine Kompromisse

Wie ein Gesundheitsversorger aus Finnland Investitionen nachhaltig denkt.
Julia Donhauser-Bach
Veröffentlicht am 31. Oktober 2025
Die neuste Investition in einem Gesundheitszentrum in Tikkurila, Finnland, sieht aus wie ein topmoderner Magnetresonanztomograph (MRT): makellos weißes Gehäuse, klare Linien, intuitive Benutzeroberfläche. Er sieht nicht nur so aus, er ist auch topmodern – nur eben nicht neu. Und gerade deshalb wurde er gewählt.

Bei dem MRT handelt es sich um ein Refurbished System aus unserem ecoline-Portfolio, also ein gebrauchtes System, welches aufwendig aufgearbeitet und so in einen Zustand wie neu gebracht wurde. Für den privaten finnischen Gesundheitsversorger Terveystalo – mit einem Netzwerk aus hunderten Kliniken und medizinischen Zentren – war das von entscheidender Bedeutung, denn Nachhaltigkeit gehört zum Kern ihrer Unternehmensphilosophie. Dass Siemens Healthineers als Lieferant gewählt wurde, war dabei kein Zufall. Es ist Teil eines gemeinsamen Verständnisses von Verantwortung – für das Klima, für die Gesundheitsversorgung, für die Zukunft.


Kati Kaksonen, Vice President Investor Relations and Sustainability

Für Kati Kaksonen, Bereichsleiterin Investor Relations und Nachhaltigkeit bei Terveystalo, ist dies mehr als nur eine Aussage – es ist eine feste Überzeugung, dass nachhaltiges Handeln der Schlüssel zur langfristigen Widerstandsfähigkeit von Unternehmen ist. „Nur wer ökologische und soziale Faktoren frühzeitig integriert, ist auf Dauer wirtschaftlich erfolgreich.“

Die Nachhaltigkeitsziele von Terveystalo konzentrieren sich auf ökologische Verantwortung. Dazu gehören Energieeffizienz, die Reduzierung von CO₂-Emissionen, Ressourcenschonung und die Förderung von Kreislaufwirtschaft. Der Gesundheitsdienstleister legt außerdem großen Wert auf ethisches Geschäftsverhalten entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Darüber hinaus engagiert sich Terveystalo für eine menschenzentrierte Versorgung, indem es die Mitarbeiterbindung und das Wohlbefinden fördert, die Patient*innenerfahrung verbessert und die Wirksamkeit der Versorgung steigert.

Investitionen werden demnach systematisch entlang dieser Dimensionen bewertet. Für Medizintechnikgeräte bedeutet das: Zirkularität, Langlebigkeit und Effizienz sind kein Bonus, sondern Mindeststandard.

Genau diese Themen verfolgt auch Siemens Healthineers strategisch und hat sie tief in den eigenen Prozessen verankert. Mit Siemens Healthineers fand man einen Partner, der das Prinzip teilt – und über eine eigene, mittlerweile 25-jährige Infrastruktur für Refurbishment verfügt. Außerdem bietet das Unternehmen innovative Upgrades, umfassende Wartung und eine stabile Ersatzteilverfügbarkeit. „Aufgearbeitete Systeme und Upgrades sind für uns kein Second-Best“, sagt Kaksonen. „Sie sind smarte, nachhaltige und klinisch vollwertige Lösungen. Für uns ist dieser Business Case ein No-Brainer.“

Längst vorbei sind Zeiten, in denen aufgearbeitete Systeme lediglich eine günstige Alternative darstellten. Heute werden sie bei Investitionsentscheidungen gleichwertig zu Neusystemen berücksichtigt.


Erika Aallonvuori, Director of Procurement, Premises and Technology at Terveystalo, Finland.

Diese Gesamtkostenbetrachtung umfasst neben dem Kaufpreis alle weiteren Kosten, die im Laufe der Nutzung anfallen, wie etwa Wartung, Service, Ersatzteile und Updates.

Die Bedeutung von Wartung und Service darf dabei nicht unterschätzt werden. „Ein System ist nur so gut wie die Qualität seiner Wartung – doch die wahre Stärke liegt in der Fähigkeit, Daten für kontinuierliche Verbesserungen zu nutzen. Regelmäßige Wartung, schnelle Reaktionszeiten, zuverlässige Verfügbarkeit von Ersatzteilen und datengestützte Upgrades sind essenziell. Sie ermöglichen eine langfristige Leistungsfähigkeit über mehrere Lebenszyklen hinweg“, erläutert Jarno Suominen, Technologie Manager. Aufbereitete Systeme und Upgrades werden mit Serviceoptionen angeboten — ein entscheidender Faktor für langfristiges Investitionsvertrauen.

Denn Nachhaltigkeit sei vielschichtig: „Es geht schon lange nicht mehr darum, ob ein Produkt am Ende seines Lebenszyklus recycelt werden kann. Worauf es wirklich ankommt, ist, wie wir den Lebenszyklus verlängern und die Leistung durch intelligente Nutzung, Wartung und Upgrades optimieren können.“

Eine weitere Option, die häufig zum Einsatz kommt: System-Upgrades. Statt ein bestehendes Gerät vollständig zu ersetzen, werden hier ausgewählte Komponenten mit dem aktuellen Stand der Technik ausgetauscht. Besonders ressourcenintensives Material – etwa der Magnet eines MRTs – bleibt vor Ort während die Komponenten rundherum zu einem hochmodernen System aktualisiert werden.

„Upgrades sind ein gutes Beispiel für zirkuläres Denken in der Praxis“, sagt der Technologie Manager. „Wir erhalten den langlebigen, materialintensiven Kern – und erneuern, was notwendig ist durch eine Kombination aus Hardware- und Softwareupdates. So sparen wir Material, Transport, CO₂-Emissionen – ohne an Leistung einzubüßen.“

Für Suominen ist Technologie kein Selbstzweck, sondern ein Werkzeug. Er ist der Meinung, dass transparente Messbarkeit und Bewertungen wichtige Faktoren für die Entscheidungsfindung sind – ohne dabei die Perspektiven von Patient*innen und Mitarbeitenden zu vernachlässigen. Jeder Kauf wird unter den Gesichtspunkten der Kosteneffizienz, langfristigen Wartbarkeit, physischen und digitalen Sicherheit, langfristigen Nutzbarkeit – und vor allem – des klinischen Nutzens bewertet. 


Jarno Suominen, Technology Manager at Terveystalo, Finland.

Genau hier setzt auch die Verbindung zu modernsten Technologien wie künstlicher Intelligenz (KI) an: Sowohl aufgearbeitete Systeme als auch Upgrades können mit den neuesten Softwarelösungen aufgerüstet werden.

Es sind Technologien wie die Software-Applikation Deep Resolve, die zeigen, was möglich ist, wenn Nachhaltigkeit und Innovation zusammengedacht werden. Die KI-gestützte MR-Bildrekonstruktion von Siemens Healthineers ermöglicht kürzere Scanzeiten bei gleichzeitig höherer Bildqualität – und ist vollständig kompatibel sowohl mit ecoline MRT-Systemen als auch mit Fit Upgrades für MRTs. Das bringt spürbare Vorteile für alle Beteiligten: Patient*innen verbringen weniger Zeit im Scanner, was insbesondere bei Kindern, älteren, ängstlichen oder schmerzempfindlichen Menschen ein entscheidender Komfortgewinn ist. Radiolog*innen profitieren von scharfen, präzisen Bildern bei optimierten Abläufen. Und die Klinik gewinnt Zeit, Effizienz und spart dabei Energie ein.



Jukka Erkkilä, Director for Medical Imaging and Screening at Terveystalo.

Hier zeigt sich: Künstliche Intelligenz ist kein Privileg neuer Systeme. Sie ist ein Leistungsversprechen – auch in der Kreislaufwirtschaft.

Indem Terveystalo Neusysteme, aufgearbeitete Systeme und Upgrades in Investitionsentscheidungen gleichwertig berücksichtigt und intelligente Technologien gezielt einsetzt, zeigt das Unternehmen, dass Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit und medizinische Exzellenz Hand in Hand gehen können.

„Es geht darum, einen langfristig Wert zu schaffen, verantwortungsvoll mit Ressourcen umzugehen und gleichzeitig höchste klinische Standards zu erfüllen“, bringt es Nachhaltigkeitschefin Kaksonen auf den Punkt. „Nachhaltigkeit ist keine Einschränkung, sondern der Weg zu besserer Gesundheitsversorgung.“


Von Julia Donhauser-Bach
Julia Donhauser-Bach ist Pressereferentin und Redakteurin bei Siemens Healthineers.