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UX-Design: Nutzer*innen im Fokus
Der Begriff Benutzererlebnis (User Experience, UX) bezieht sich auf die Einstellung und Eindrücke von Nutzer*innen bei der Interaktion mit einem Produkt oder einer Dienstleistung. Gutes Design ist verständlich und reaktionsfähig, es bringt die Nutzer*innen an ihre Ziele. Design schafft Vertrauen. Design ist ein Ausdruck von Qualität und Wert, es hat die Macht, die Markenidentität eines Unternehmens zu vermitteln und nach außen zu vertreten. Im Gesundheitswesen drehen sich Designfragen gänzlich um Patient*innen und medizinisches Fachpersonal – also um Menschen in einer sensiblen Situation und um diejenigen, deren Aufgabe es ist, zu helfen. Auf diese besondere Lage hat das Design verständlicherweise einen gesteigerten Einfluss.
Eine Designsprache, um außergewöhnliche Erlebnisse zu schaffen
Bei allem, was wir im Rahmen unseres Portfolios schaffen, steht der Mensch im Mittelpunkt, sei es bei der Hardware, der Software oder bei Lösungen mit künstlicher Intelligenz (KI). Unser erklärtes Ziel ist, den Wandel im Gesundheitswesen aktiv zu gestalten und das Leben von Menschen auf der ganzen Welt zu verbessern.
Shui, das Designsystem von Siemens Healthineers, mit seinen Grundsätzen, Richtlinien und gebrauchsfertigen Assets, ermöglicht es uns, kohärente und ansprechende Erlebnisse zu schaffen. Der ganzheitliche Designansatz definiert alle Elemente von Software und Hardware, sowie Artikulation, Sounds und die unterschiedlichen Interaktionsmöglichkeiten mit einem System.
Shui unterstützt unsere Kund*innen dabei, die Produktivität ihrer Mitarbeiter zu steigern, denn unsere gesamte Produktpalette ist einheitlich, leicht und effizient zu bedienen. Dadurch lassen sich Einarbeitungszeiten reduzieren und mehr Flexibilität beim Mitarbeitereinsatz erreichen.
UX gibt dem Produktdesign einen neuen Dreh
Das Design von Medizintechnik hat erheblichen Einfluss auf klinische Effizienz und Arbeitsabläufe. Medizinische Fachbereiche wie die Radiologie sind mit steigender Arbeitsbelastung und Personalknappheit konfrontiert. Sie müssen dennoch ihre diagnostische Sorgfalt wahren: UX-Design kann dabei helfen, wertvolle Potenziale zu erschließen.
Bei der Entwicklung eines neuen Bildgebungssystems für unseren Geschäftsbereich Röntgenprodukte stand UX von Anfang an im Fokus des Entwicklungsteams. Während des gesamten Designprozesses für das neue Produkt YSIO X.pree stellten spezialisierte Design- und Anwenderforschungsteams die Einbindung von Nutzerperspektiven sicher.
Das hieß sowohl, einem nutzerzentrierten Designprozess (User-Centered Design Process, UCD) zu folgen, als auch regelmäßig das Feedback der Nutzer einzubeziehen. Das Ergebnis des Projekts führte zu weit mehr als nur einer Standardaktualisierung des Industriedesigns: Die Benutzerfreundlichkeit der systemspezifischen berührungsempfindlichen Benutzeroberfläche (Touch User Interface, TUI) des Röhrenkopfes wurde entsprechend den Anforderungen des medizinischen Personals deutlich verbessert, das Industriedesign wurde mit Elementen des Shui Interface Designs erweitert.
UX meistert Herausforderungen im Software-Design – auch während der Pandemie
Die COVID-19-Pandemie hat der Digitalisierung in vielerlei Hinsicht Auftrieb gegeben.
Siemens Healthineers hat eine Reihe von Lösungen entwickelt, um alle an Diagnose, Versorgung, effizienter Planung, Verteilung, Verwaltung und Dokumentation beteiligten Akteure zu unterstützen. Dazu zählt auch eine Anwendung, die es Patient*innen erleichtert, über Desktop- und Mobilgeräte Impftermine zu planen und zu verwalten.
Als Teil eines interdisziplinären Teams übernahmen unsere UX-Spezialisten das App-Design sowie die Entwicklung von Workflows, des Frontends und der barrierefreien Gestaltung. Auch hier spielten die menschzentrierten Design-Elemente von Shui eine wichtige Rolle dabei, die Benutzerfreundlichkeit sowie einen transparenten und effizienten Prozess für Patient*innen und Anbieter zu gewährleisten.
UX beeinflusst Arbeitsabläufe bis in den kleinsten Winkel
Multiresistente Keime und Krankenhausinfektionen sind ein weltweites Problem. Die Herausforderung für alle medizinischen Einrichtungen besteht daher darin, effiziente klinische Arbeitsabläufe und gleichzeitig die erforderliche Reinigung und Desinfektion von Geräten zu gewährleisten.
Unser Team ging diese Herausforderung mit einem unternehmensweiten Programmiermarathon an. Das Ergebnis: das Konzept für (robustes) hygienisches Design – eine Rahmengebung für Produkte, die über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg beständig reinigungsgerecht bleiben. Hier spielen Aspekte wie Material, Geometrie, Verbindungen, Oberflächenbeschichtungen und Produktionsverfahren hinein – also weit mehr als nur der eigentliche Verwendungszweck des Geräts. Intelligente Design- und Konstruktionslösungen sind der Schlüssel zur Aufrechterhaltung höchster Hygienestandards. Sie finden Eingang beispielsweise in bildgebende Systeme, die Infektionsschutzmaßnahmen unterstützen.
UX beflügelt Workflow-Effizienz und KI-Entwicklung
Dank technologischer Weiterentwicklungen können ineffiziente klinische Arbeitsabläufe auf neue Art und Weise angegangen werden. So entstehen Mehrwerte in Form freiwerdender Ressourcen und weiterer Vorteile. Sprachgesteuerte Anwendungen für medizinisches Fachpersonal sind ein gutes Beispiel dafür: eine Lösung, die eine ganze Reihe von Herausforderungen angeht, mit denen Kliniker regelmäßig konfrontiert sind. Das beginnt bei der Bildgebung, geht über die Einhaltung von Hygienestandards und die Berücksichtigung von Patientenbedürfnissen bis hin zur Anweisung von medizinisch-technischem Personal – und das alles während der Durchführung einer Maßnahme, die höchste Präzision erfordert.
Im Mittelpunkt dieses innovativen Projekts steht folgende Frage: Kann Sprachinteraktion klinische Abläufe verbessern? Ein solches System wäre in der Lage, grundlegende aktuelle Probleme zu lösen, könnte aber auch den Grundstein für einen künftigen intelligenten, kontextbewussten Sprachassistenten legen. Per Sprachbefehl könnte dieser Bildgebungseinstellungen oder -positionen unter Wahrung eines sterilen Umfelds einfach anpassen.
Untersuchungszeit mit Hilfe von UX um fünf Minuten verkürzt
MRT-Untersuchungen sind ein häufiger, oft unumgänglicher und einschneidender Schritt auf dem Behandlungsweg. Um das Patientenerlebnis zu verbessern, haben unsere Spezialisten für Experience Design Aufklärungs- und Entspannungsmaterialien entwickelt. Eine Verkürzung der MRT-Untersuchungszeiten ist sowohl für die Patient*innen als auch für die Klinik von Vorteil.
Und genau das haben wir erreicht: Die Scans konnten um fünf Minuten verkürzt werden, wenn die Patient*innen mit einem Einführungsvideo vorbereitet wurden. Zu diesem Ergebnis gelangte eine klinische Studie mit mehr als 140 Patient*innen am Universitätsklinikum Erlangen. Patient*innen, die das Video ansahen, das ihrem individuellen Angstbewältigungsverhalten entsprach – Auswahlkriterium war der Wunsch entweder nach Information oder nach Ablenkung – erlebten im Vergleich zu einer Kontrollgruppe eine deutliche Linderung ihrer Angst.
Der auf den Menschen ausgerichtete Designansatz unterstützt die bedürfnisorientierte Vorbereitung von Patient*innen auf die Untersuchung und fördert so einen reibungslosen Arbeitsablauf für das medizinische Fachpersonal.
Kontakt halten
Die Zukunft des Gesundheitswesens birgt viele tiefgreifende Herausforderungen: eine wachsende Weltbevölkerung, zum Teil in abgelegenen Gebieten, die Zunahme von Zivilisationskrankheiten, die Gefahr weiterer Pandemien und gesundheitlicher Bedrohungen durch den Klimawandel und seine Folgen.
Um den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen, verändert sich das Gesundheitswesen: Es wandelt sich von einer reaktiven zu einer präventiven Versorgung, mit medizinischer Fernbetreuung und einer KI-gestützten Präzisionsmedizin. Der Fokus auf das Patienten- und Benutzererlebnis wird daher noch wichtiger werden. Der ständige Dialog mit medizinischen Fachkräften und Patient*innen wird auch weiterhin unsere Innovationen prägen und unser oberstes Ziel unterstützen: Pionierarbeit im Gesundheitswesen zu leisten. Für jeden Menschen. Überall.