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Mit Humor gegen Unsicherheiten
Christopher Werner, ein blinder Mitarbeiter bei Siemens Healthineers, berichtet von seinen Erfahrungen am Arbeitsplatz.
Für Christopher Werner steht der Spaß an der Arbeit im Mittelpunkt. Auch Mut findet er nicht nur für sich selbst wichtig und meint, dass Selbstironie manchmal den unbeschwerten Umgang miteinander erleichtern kann.
Humor hat er und es ist kein Galgenhumor, sondern Mutterwitz, den Christopher Werner in vielen Sätzen zum Ausdruck bringt. Werner ist bei „Advanced Therapies“ am Siemens Healthineers Standort in Forchheim im Bereich Logistik tätig. Wie viele Kolleginnen und Kollegen arbeitet Werner seit Monaten im Homeoffice. Ein Teil seiner Arbeit besteht darin, Bestände zu prüfen. Das können Software-Lizenzen sein, aber auch benötigte Hardware. Wenn Fehler bei der Inbetriebnahme von unseren Geräten auftreten, ist es außerdem Werners Aufgabe, diese dem richtigen Projektmanager zuzuordnen, damit die dann schnellstmöglich behoben werden können. „Das ist der Teil meiner Arbeit, der mir am meisten Spaß macht, da er sehr abwechslungsreich ist und ich direkt mit den verschiedensten Kollegen zu tun habe“, berichtet Werner. Er muss sehr sorgfältig arbeiten, immer wieder nachhaken und „am Ball bleiben“, damit auftretende Probleme schnell gelöst werden.
Der junge Mann, der seit knapp einem Jahr bei Siemens Healthineers arbeitet, nimmt seinen Job sehr ernst, nicht aber immer sich selbst, was ihn sehr sympathisch macht. „Als ich ganz neu in der Abteilung war, sagte ein Kollege zu mir, dass er mich in der Kantine gesehen habe. Ich erwiderte: Ich dich aber nicht.“ Den selbst gemachten Gag versteht man nur, wenn man weiß: Christopher Werner ist blind. Seinen Humor wissen seine Kolleginnen und Kollegen zu schätzen. Als ihn sein Chef einmal bat, eine Aufgabe zu übernehmen, antwortete Werner: „Ich werf´ ein Auge drauf.“
Bei vielen Menschen sind anfänglich Ängste da. Sie wissen nicht, wie sie mit mir umgehen sollen. Da empfehle ich immer: Bitte fragen, das Gespräch suchen und mich ansprechen.
Christopher Werner, Siemens Healthineers, Deutschland
Fragen statt Vorurteile
Werner hat kein Problem mit dem Blindsein, weil er Zeit seines Lebens gelernt hat, damit umzugehen. Denn er ist ohne Sehorgane geboren. In der Blindenschule hat er die Mittlere Reife erworben und im Berufsschulzentrum für Blinde seine Ausbildung zum Kaufmann für Büromanagement absolviert mit anschließendem Berufsvorbereitungsjahr in Nürnberg. 2019 kam dann die Zusage von Siemens Healthineers: „Ein großartiger Tag, den ich mir im Kalender angestrichen habe“, schmunzelt Werner.
Nur gemeinsam, im Gespräch, können
Unsicherheiten und Vorbehalte überwunden werden: Christopher Werner hier mit
der Schwerbehindertenvertrauensfrau Anna Haberkorn-Wittner.
In der Büroumgebung wie auch in anderen Umgebungen findet er sich schnell zurecht. „Na klar, am Anfang ist erst einmal alles ungewohnt, und ich muss fragen, wo sich was befindet. Aber ich erschließe mir recht schnell die räumliche Umgebung, damit ich eben nicht immer fragen muss“, so Werner. In sehr kurzer Zeit kann er Namen mit der Stimme kombinieren, um so jeden Kollegen wiederzuerkennen. Denn die Stimme sei das wichtigste Erkennungsmerkmal.
Im Homeoffice kann Werner genauso arbeiten wie im Büro, denn mit technischen Hilfsmitteln nutzt er den PC als Standardkommunikationsmittel. Da gibt es zum Beispiel die Braille-Zeile, ein Computer-Ausgabegerät für blinde Menschen, das Zeichen in Brailleschrift darstellt. Genauso ist eine Sprachausgabe möglich.
Ich habe bislang hier bei Siemens Healthineers durchweg positive Erfahrungen gemacht.
Christopher Werner, Siemens Healthineers, Deutschland
Eines der technischen Hilfsmittel zum PC ist für
Christopher Werner die Braille-Zeile, ein Computer-Ausgabegerät für blinde
Menschen, das Zeichen in Brailleschrift darstellt.
Mut und Humor sind die besten Brückenbauer
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Bernward Bodenstedt ist Redakteur bei Siemens Healthineers