Vielfalt, Gleichberechtigung & Zugehörigkeit

Unsere Stimmen zu Pride

Entdecken Sie die inspirierenden persönlichen Geschichten unserer LGBTQIA+ Mitarbeiter*innen und wie sie sich im Unternehmen seit ihrem ersten Portrait verändert haben.
Veröffentlicht am May 31, 2024

Zwei Jahre sind seit Anna Wischlitzkis mutigem Schritt vergangen, öffentlich über ihr Coming-out am Arbeitsplatz zu sprechen. Sie hat uns gezeigt, wie wichtig es ist, unser wahres Ich offen zu leben. Seitdem ist viel passiert in ihrem Leben. Hören Sie von ihr selbst. 

„Ein Coming-out ist niemals ein einfacher oder direkter Weg. Es erfordert ein hohes Maß an Feingefühl und Achtsamkeit, um die Menschen in deinem Umfeld nicht zu überfordern. In meinem Unternehmen habe ich unerwartet starke Unterstützung gefunden, die es mir ermöglicht hat, meine Stimme zu erheben und gehört zu werden.

Ich bin immer noch tief berührt von der Welle des positiven Feedbacks, die nach der Veröffentlichung meiner Geschichte auf mich zukam, sowohl von Kollegen aus meinem Unternehmen als auch aus meinem privaten Umfeld. Diese überwältigende Unterstützung war ein wesentlicher Meilenstein auf meinem Weg, mein authentisches Selbst zu leben.

Auf dem Bild links, das vor sechs Jahren aufgenommen wurde, und dem rechten, von einer Weihnachtsfeier drei Jahre später, scheinen zwei unterschiedliche Personen abgebildet zu sein. Und doch zeigen sie dieselbe Person. Heute stehe ich als trans* Frau voller Stolz hier und blicke zurück auf die Person im ersten Bild, die noch keinen Schimmer davon hatte, welche wundervolle Verwandlung ihr bevorstand.

Sogar ein Mitglied unseres Vorstands hat sich persönlich bei mir bedankt und meinen Mut gewürdigt, meine Geschichte zu teilen. Wir hatten ein tiefgründiges Gespräch über meine Transition und meine Familie. Als ich meine Bedenken äußerte, dass mein Vater befürchtet, mein Coming-Out könnte meine berufliche Zukunft beeinträchtigen, wurden wir beide zu einem weiteren Gespräch eingeladen. Diese Geste hat mir viele Zweifel genommen und ich bin zutiefst dankbar dafür. Heute genieße ich meine Rolle als Teamleiterin im Bereich Remote Connectivity (Fernanbindung unserer medizinischen Geräte) bei Siemens Healthineers und fühle mich voll und ganz angekommen.

Seit meinem globalen Coming-Out hatte ich die Ehre, bei verschiedenen internen Veranstaltungen als Diskussionsteilnehmerin und Rednerin aufzutreten, um meine persönlichen Erfahrungen zu teilen. Ich konnte an der Entwicklung einer Richtlinie für trans* Personen bei Siemens Healthineers mitarbeiten, die erfolgreich in Deutschland implementiert wurde und somit den Grundstein für eine inklusivere Zukunft legt. Ich bin gespannt darauf, ihre Einführung auch in anderen Ländern zu erleben und zu unterstützen. 

Diese Reise war für mich unglaublich bereichernd und hat Siemens Healthineers zu einem Ort gemacht, an dem ich einfach ich selbst sein kann."


Letztes Jahr hat Gerardo Guarderas mit einem Kollegen in einem gemeinsamen Video über die Bedeutung von Verbündeten gesprochen. Sie teilten ihre eigenen Geschichten darüber, wie sie es geschafft haben, im Arbeitsumfeld sie selbst zu sein. Aber Gerardos Geschichte ging noch weiter. Hier kommt sein persönliches Update.

„Unsere Welt ist auch heute noch weit davon entfernt, ein perfekter Ort zu sein – wir haben noch einen langen Weg vor uns, um Menschenrechte und Gleichheit für alle zu erreichen. Ich glaube, dass unsere Sichtbarkeit und unsere Bereitschaft, unsere Erfahrungen zu teilen, anderen Menschen erkennen hilft, dass wir letztlich alle Menschen sind, die das Recht haben, ihren Träumen nachzugehen und ihr Glück zu finden.

Two men with a baby outside

"Ich bin dankbar für die Unterstützung von Siemens Healthineers während dieses Prozesses und für die Freude und Ermutigung, die ich von meinen Kolleg*innen erfahren habe."

Letztes Jahr ist unser größter Traum wahr geworden: Tim und ich wurden Eltern. Es war ein langer und schwieriger Weg für uns, so wie es das für viele Paare ist, egal ob hetero- oder homosexuell, die keine Kinder auf herkömmlichem Wege haben können. Der Prozess rund um die Leihmutterschaft war komplex und zeitraubend. Außerdem war es ein hoher finanzieller Aufwand, beinhaltete viel Bürokratie und war daher natürlich mit vielen Emotionen verbunden. Aber wo ein Wille ist, da ist ein Weg.

Ich bin dankbar für die Unterstützung von Siemens Healthineers während dieses Prozesses und für die Freude und Ermutigung, die ich von meinen Kolleg*innen erfahren habe. Unsere Regelungen erkennen LGBTQIA+ Eltern als gleichgestellt mit „herkömmlichen Eltern“. Auch wenn ein paar Anpassungen im System nötig waren, war die Bereitschaft groß, alles Nötige auch möglich zu machen. Dies hat bewiesen, dass wir bei Siemens Healthineers unsere Unternehmenswerte wirklich leben.

Bereits bevor unser Sohn in unsere Familie kam, haben sich so viele Menschen für uns gefreut und unser Glück mit uns geteilt, beispielsweise während der Baby Shower. Natürlich bin ich auch Menschen begegnet, die entweder gezögert haben oder zu schüchtern waren, um uns Fragen zu stellen. Manche befürchteten, sie könnten nicht die richtigen Worte wählen, weil sie bisher keine Berührungspunkte mit gleichgeschlechtlichen Eltern hatten. Aber als ich ihnen von unserer Familiensituation erzählt habe, konnten sie erkennen: Familien unterscheiden sich in Größe, Kulturen, Traditionen usw., aber wenn es echte Liebe in ihnen gibt, sind sie am Ende gar nicht so verschieden. Tim und ich lieben uns und unseren Sohn abgöttisch. Als stolze Väter werden wir ihn beschützen und unterstützen. Alles, was wir uns für ihn wünschen ist, dass er glücklich wird und das bedeutet vor allem, dass er in einer Welt leben kann, in der er sein wahres Ich sein darf."

Lindsay Krakauer hat geteilt, wie ihr Coming-out ihr geholfen hat, die Person zu werden, die sie sein will. Heute teilt sie zwei weitere Meilensteine: einen beruflichen Aufstieg und das Muttersein. Lesen Sie in ihren Worten, wohin das Leben sie geführt hat.

„Seit ich meine Geschichte geteilt habe, um alle Healthineers zu ermutigen, ihr bestes Selbst zu sein, bin ich von der Welle der Unterstützung meiner Kolleg*innen berührt, darunter viele Eltern von LGBTQIA+ Kindern. Jetzt, als Mutter, ist das für mich besonders wichtig und zeigt mir, dass wir Verbündete um uns haben.

Meine berufliche Laufbahn war immer von zwei Aspekten geprägt: Menschen bei wichtigen Veränderungsprozessen zu unterstützen und eine Umgebung zu schaffen, in denen alle erfolgreich sein können. Ich fand meine wahre Berufung, als ich meine Leidenschaft für Veränderung mit meinem Engagement für soziale Gerechtigkeit verband. So wurde ich die globale Leiterin für Vielfalt, Gleichheit, Inklusion und Kultur. In meiner aktuellen Position arbeite ich mit Healthineers weltweit zusammen, um eine Kultur zu fördern und aufrechtzuerhalten, in der die Meinungen und Leistungen der Menschen geschätzt und respektiert werden und sie sich als Teil einer Gemeinschaft fühlen.

Verbündete oder “Allies” unterstützen Menschen aus diskriminierten oder unterrepräsentierten Gruppen. Empathisches Zuhören und Verständnis für Anliegen anderer sind Zeichen von starken Verbündeten. Sie treten mutig auf und setzen sich für andere ein.

Meine Kolleg*innen haben mir die Bedeutung von Gemeinschaft verdeutlicht. Wir alle durchlaufen schwierige Zeiten, aber du musst sie nicht allein durchstehen. Meine Verbündeten haben einen großen Einfluss darauf gehabt, wo und wer ich heute bin. Die Unterstützung, die man von anderen erhält, stärkt, bildet und motiviert, anderen zu helfen, wenn sie es nötig haben.


Employee headshott

Ich finde es sehr erfüllend, anderen als Verbündete zu helfen. Wir haben ein PRIDE-Netzwerk aufgebaut, das diesen Geist von Hilfe und Zusammenhalt lebt. Es schafft einen Raum, in dem Mitarbeitende authentisch sein und wachsen können. Unsere Kultur ist geprägt von Netzwerken und Gemeinschaften von Mitarbeitenden, in denen Menschen sich kennenlernen, engagieren und integrieren. Die Gemeinschaft ist wichtig für mich, sie hilft uns, persönlich und als Healthineers zu wachsen. Unser Ziel ist es, niemanden auszuschließen und jedem das Gefühl zu geben, dazuzugehören, sodass wir als Team erfolgreich sein können."

Letztes Jahr haben Gerardo Guarderas und David Piteira Pereira ein Video aufgenommen, in dem sie darüber sprechen, wie wichtig die Unterstützung durch Familie und Freundeskreis ist. Diese Botschaft erreichte nicht nur die, die das Video sahen, sondern brachte auch David zum Nachdenken. Er setzte sich mit seiner eigenen Familiensituation auseinander und entschied, dass er sich nicht länger verstecken würde.

„Ich startete mein Coming-out im privaten Umfeld, indem ich das Video mit meiner Familie und meinem Freundeskreis teilte. Außerdem nutzte ich die vergangenen Monate, um mich noch stärker in der Pride Community von Siemens Healthineers einzubringen. In meiner Rolle als Pride Country Lead für Siemens Healthineers in Portugal und als Fürsprecher für Diversity, Equity und Inclusion (DE&I) innerhalb der DivIn Arbeitsgruppe von Siemens Portugal, moderierte ich zum Beispiel eine Pride-Konferenz. Ich startete zudem ein Forschungsprojekt und gab mehrere DE&I Präsentationen. Ich möchte nicht nur für die Menschen ein Verbündeter (ally) sein, die bereits ihr Coming-out hatten, sondern auch für diejenigen, die sich weiterhin gezwungen fühlen, ihr wahres Ich zu verheimlichen. Meine positiven Erfahrungen zu teilen, wird sie hoffentlich dazu ermutigen, ihre echte Identität zu leben und offen damit umzugehen, zumindest gegenüber den Personen, die ihr Vertrauen verdienen.

Eine informelle Arbeitsgruppe, mit Mitarbeitenden aus verschiedenen Bereichen des Unternehmens, die das Ziel hat, ein höheres Bewusstsein für DE&I zu schaffen. Sie will verdeutlichen, dass diese Themen direkten Einfluss auf das Geschäft und die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens haben. Gemeinsam wollen sie Daten analysieren und Menschen zuhören, um Defizite zu erkennen und Maßnahmen gegen Diskriminierung umzusetzen.


Employee headshot

Als DE&I Fürsprecher bei Siemens Healthineers tausche ich mich nicht nur mit Expert*innen aus, sondern möchte auch ein Bewusstsein für Mitarbeitende schaffen, die der LGBTQIA+ Community angehören. Die schrecklichen Auswirkungen von Diskriminierung, ignorantem Verhalten und Gewalt aufgrund der Geschlechtszugehörigkeit zu zeigen, stärkt das Mitgefühl und die Verbundenheit über Landesgrenzen hinweg.

Ein Thema, mit dem ich mich in meinen Präsentationen befasse, sind die „Kosten des doppelten Denkens“, also die Denkarbeit und Ressourcen, die LGBTQIA+ Mitarbeitende aufbringen müssen, um Kommunikation zu filtern und damit sicherzustellen, dass sie sich nicht verraten. Diese konstante Kontrolle der eigenen Identität und die emotionale und mentale Erschöpfung, die diese mit sich bringt, werden als „Kosten des doppelten Denkens“ bezeichnet.

Es ist für uns selbstverständlich, im Arbeitsumfeld Details des Privatlebens offen zu legen: Es beginnt mit der einfachen Frage „Guten Morgen, wie war dein Wochenende?“ und geht so weit, dass wir uns mit Kolleg*innen auch außerhalb der Arbeit treffen. Unzählige Situationen erschweren dies für Alle, die sich nicht trauen, ihre wahre Identität zu leben. Eine vertrauensbasierte, offene Arbeitskultur hingegen kann diese Menschen ermutigen und bestärken – auch in ihrem Privatleben. So erging es mir im letzten Jahr. Studien haben belegt, dass diejenigen, die glauben, ihre Identität verheimlichen zu müssen, hinter all denen zurückstecken, die dieses Gefühl nicht kennen. Damit wird nicht nur ihre Produktivität und Kreativität ausgebremst, sondern ihre gesamte Karriere. Dank meines Kollegen und Verbündeten Gerardo Guarderas hat sich mein Leben stark verändert und ich war endlich in der Lage, eine engere Beziehung zu meinen Eltern aufzubauen."