Automation in OR Ludwigshafen
Chirurgie

Effizienz im OP optimieren

Die komplexen, dynamischen Workflows im Operationssaal (OP) erfolgen unter enormen Zeitdruck und eingeschränkten Ressourcen. Erfahren Sie, wie automatisierte intraoperative Bildgebungs-Workflows den chirurgischen Teams des Universitätsklinikums Erlangen und der BG Klinik Ludwigshafen in Deutschland helfen, ihren Patient*innen hochwertige Versorgung zu bieten.
Sophie Gräf
Veröffentlicht am July 29, 2024

Das globale Gesundheitssystem steht vor zahlreichen Herausforderungen, nicht zuletzt einem Mangel an medizinischem Personal. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass bis zum Jahr 2030 weltweit fast 10 Millionen Arbeitskräfte im Gesundheitswesen fehlen werden [1]. „Eine der wichtigsten Herausforderungen, denen wir uns täglich stellen müssen, ist die Erfordernis, täglich rund um die Uhr hochwertige Versorgung für unsere Traumapatient*innen zu gewährleisten,“ sagt Professor Dr. med. Mario Perl, Leiter der Unfallchirurgischen und Orthopädischen Klinik des Uniklinikums Erlangen, Deutschland. Ein neues automatisiertes intraoperatives Bildgebungssystem wie CIARTIC Move1 kann Versorgungslücken überbrücken und bietet Lösungen für Engpässe im Gesundheitswesen.

Mit dem selbstfahrenden mobilen C-Bogen CIARTIC Move können neue Möglichkeiten in der intraoperativen Bildgebung entdeckt werden. CIARTIC Move entlastet Teams im OP und unterstützt effizientere Arbeitsabläufe.

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Ciartic Move C-arm

„CIARTIC Move ist im Grunde ein Roboter, der Röntgenbilder macht. Er ist mein kleiner Helfer im OP. Er hört auf mich.“

Dr. Benedict Swartman, Leiter der Sektion Akuttraumatologie, BG Klinik Ludwigshafen, Deutschland

Chirurgische Eingriffe erfordern gut geschultes, eingespieltes Personal, das im Interesse der Sicherheit der Patient*innen ein Gleichgewicht zwischen Kontrolle und Flexibilität wahren kann [2,3]. „Wenn chirurgisches Personal kurzfristig ausfällt, besteht immer das Risiko, dass Eingriffe verschoben werden müssen“, so Professor Perl. Um die Eingriffe durchführen zu können, muss das OP-Personal die fehlenden Mitarbeitenden ersetzen. Das könnte bedeuten, dass Chirurg*innen den Fokus mehr auf die Bildgebung richten und weg von den Patient*innen. 

Dank ihrer geringeren Auswirkungen auf die Patient*innen haben sich in der Chirurgie minimalinvasive Verfahren durchgesetzt [4]. Diese fortschrittlichen Technologien erfordern jedoch meist Bildgebung und das Operationsteam muss ein höheres Maß an Kompetenz und Präzision mitbringen. Und das alles bei eng getakteten Zeitplänen und täglich mehreren bildgesteuerten Eingriffen, was ihre Arbeitsbelastung zusätzlich erhöht. „Die Zeitersparnis mit dem automatischen C-Bogen ist hoch, er findet die Position schneller. Die bedienende MTR kann nun gleichzeitig andere Dinge tun“, sagt Dr. Benedict Swartman, Leiter der Sektion Akuttraumatologie der BG Klinik Ludwigshafen, Deutschland. 


Ein entscheidendes Gerät für die Bereitstellung anatomischer Ansichten in Echtzeit während Operationen. Intraoperative Bildgebungsverfahren mit den so genannten 3D-C-Bögen sind heute in einigen Krankenhäusern Standard für zahlreiche chirurgische Eingriffe. Chirurg*innen können so das Behandlungsergebnis während der Operation schnell und einfach kontrollieren und anpassen, um ein optimales Ergebnis zu erzielen und Folgeoperationen zu vermeiden.

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Die körperlichen Anforderungen an die Operationsteams sind beträchtlich, insbesondere bei der Bedienung des C-Bogens während der Operation. Der bis zu einer halben Tonne schwere C-Bogen muss häufig umpositioniert werden. Wenn diese Aufgabe manuell durchgeführt wird, ist dies zeitaufwändig, körperlich anstrengend und kann zu Verzögerungen und Fehlern führen. „Die Positionierung von C-Bögen ist immer sehr schwierig, weil die Chirurg*innen oft eine andere Sicht haben als die Person, die das System bedient“, erklärt Dr. med. Nina Renner, Oberärztin, Unfallchirurgie-Orthopädie am Universitätsklinikum Erlangen, Deutschland. Was aber, wenn die intraoperative Bildgebung mit dem geringstmöglichen Aufwand und der geringstmöglichen Personalkapazität durchgeführt werden kann?

OP-Abteilungen sind nicht immun gegen die Personalkrise, von der viele Gesundheitssysteme heute betroffen sind. Personalmangel, Zeitdruck, Stress, Kommunikationsprobleme, manuelle Ungenauigkeiten, körperliche Belastung, kein Spielraum für Fehler ‒ all dies macht es notwendig, bildgebende Workflows während der Operation zu vereinfachen.

Ein automatisierter, selbstfahrender C-Bogen, der per Fernsteuerung im sterilen Bereich betrieben werden kann, hat das Potenzial, die Arbeitsweise im OP grundlegend zu verändern. „Er erfüllt die Bedürfnisse des OP-Personals und der Chirurg*innen. Es ist der nächste Schritt, nach dem wir gesucht haben“, sagt Dr. Sven Vetter, MBA, Leitender Oberarzt, Leiter der Wirbelsäulenchirurgie, BG Klinik Ludwigshafen, Deutschland. Die Automatisierung der intraoperativen Bildgebungs-Workflows spart nicht nur Zeit und verringert die Strahlenbelastung, sondern ermöglicht auch dem übrigen OP-Team, sich auf ihre Hauptaufgabe zu konzentrieren: Täglich rund um die Uhr hohe Fachkompetenz in der Gesundheitsversorgung zu bieten.


Von Sophie Gräf
Sophie Gräf ist Redakteurin bei Siemens Healthineers.