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Die MRT wird bald 50 – was bringt die Zukunft?
Die Magnetresonanztomografie (MRT) stellt in vielen Bereichen der Medizin den Goldstandard bei der bildgebenden Diagnostik dar. Doch sie ist noch längst nicht überall gleichermaßen verfügbar. Aber die Technologie schreitet schnell voran. Die nächste Generation der MRT könnte ganz anders aussehen – und viel mehr Patienten zugutekommen.
Ein Gigant der Weichteildiagnostik
Deshalb ziehen Gastroenterologen, Onkologen und Urologen häufig eine MRT einem CT-Scan vor, wenn sie wissen wollen, was genau in der Leber, der Milz oder der Prostata geschieht. Ein weiterer Schlüsselbereich für die MRT sind das Herz und die Blutgefäße. Eine Kardio-MRT kann die Anatomie der Herzwände und der Herzklappe über einen bestimmten Zeitraum hinweg darstellen und diese Bildgebung mit Daten zur Durchblutung und den Gewebeeigenschaften anreichern. So kann die MRT Herzpathologien aller Art diagnostizieren und außerdem die Funktionen des Herzmuskels und der Herzklappe sehr genau messen – alles in einem Durchgang. Der Goldstandard ist die MRT schließlich auch bei der Untersuchung der Weichteile des Bewegungsapparats – ob Bänder, Knorpel oder Muskeln. Und weil die MRT weder auf Röntgenstrahlung noch auf radioaktive Tracer angewiesen ist, ist sie bei Kindern die diagnostische Methode der Wahl in nahezu allen Situationen außer Knochenbrüchen.
Die Herausforderung der Verfügbarkeit
Trotz ihrer Stärken ist die MRT bei weitem nicht immer überall sofort verfügbar. In den OECD-Staaten werden beispielsweise im Durchschnitt mehr als doppelt so viele CT-Untersuchungen wie MRT-Scans pro 1000 Einwohner durchgeführt. Die Wartezeiten für einen MRT-Scan sind meist viel länger als für eine CT. Auch gibt es enorme geographische Unterschiede: In Deutschland und Österreich ist die jährliche Anzahl der MRT-Untersuchungen höher als die der CT-Scans. In den meisten anderen OECD-Staaten ist es umgekehrt, und in weniger entwickelten Ländern ist die Dichte der MRT-Scanner allgemein sehr niedrig. Warum ist das so? Die kurze Antwort ist, dass die MRT ein komplexes und teures Verfahren ist. Aber schauen wir genauer hin. MRT-Maschinen benötigen einen supraleitenden Magneten und deshalb einen erheblichen Kühlungsaufwand, der meistens durch Hunderte Liter flüssigen Heliums gewährleistet wird. Wegen dieser Magnettechnologie ist die Standortwahl für MRT-Geräte eine komplizierte Angelegenheit. Bei einem Notfall oder einem ungeplanten Quench des Systems wird der supraleitende Zustand beendet; das flüssige Helium verdampft, expandiert und entweicht durch eine Quench-Leitung in die Atmosphäre. Der Einbau einer solchen Quench-Leitung ist oft teuer, weil dafür Veränderungen am Gebäude vorgenommen werden müssen. Außerdem sind Magnetresonanztomographen schwer und brauchen wegen der vielen Steuerungselemente meistens sehr viel Platz. Mit anderen Worten: Es sind nicht nur die Kosten des Scanners, die die Verfügbarkeit der MRT einschränken. Darüber hinaus gibt es viele infrastrukturelle Voraussetzungen, die schwierig oder nur mit hohen Kosten zu gewährleisten sind. Und auch die Wartung der MRT-Geräte ist aufwändiger und somit auch teurer – man denke nur an die Befüllung mit Helium und an Nutzungsausfälle. Nicht ohne Grund ist die MRT-Bildgebung in vielen Ländern viel stärker zentralisiert als die CT-Bildgebung. Ein moderner CT-Scanner kann praktisch überall aufgestellt werden: Im 20. Stockwerk, in einem kleinen Operationssaal, in der Notaufnahme oder auf einer Intensivstation. Mit einem konventionellen MRT-System ist dies viel schwieriger oder gar nicht zu bewerkstelligen.
Insgesamt dauert eine MRT-Untersuchung länger, und sie kann schwieriger durchzuführen sein als ein CT-Scan. Daher ist es nicht einfach, MRT-Untersuchungen an technische Assistenten zu delegieren. „Hub-and-Spoke“-Szenarien, welche in der CT-Bildgebung zunehmende Verbreitung finden, sind bei der MRT selten.
Die verändernde Kraft der Innovation
Die Zukunft der MRT-Diagnostik hat begonnen
Philipp Grätzel von Grätz lebt und arbeitet als freiberuflicher Medizinjournalist in Berlin. Seine Spezialgebiete sind Digitalisierung, Technik und Herz-Kreislauf-Therapie.
The statements by Siemens Healthineers customers described herein are based on results that were achieved in the customer’s unique setting. Since there is no “typical” hospital and many variables exist (e.g., hospital size, case mix, level of IT adoption) there can be no guarantee that other customers will achieve the same results.