Mit intelligenter Bildgebung auch komplexe CT-Prozeduren vereinfachen

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Manuel Meyer
Veröffentlicht am 21. November 2019

Präzision, Qualität und Schnelligkeit machten die Radiologie des spanischen Universitätsklinikum Navarra zur landesweiten Referenz. Auf der Suche nach professioneller Exzellenz wollte man jedoch einen Schritt weitergehen. Den hat das Klinikum nun mit neuen personalisierten Scan-Verfahren gemacht.

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Fotos: Markel Redondo

Francisco Cubo war verzweifelt. Vor zwei Jahren diagnostizierten sie dem 52-jährigen Spanier Nierenkrebs und bösartige Knoten in der Lunge. „Die Ärzte in Madrid machten mir keine großen Hoffnungen“, erinnert er sich.

Der Immobilienmakler aus dem Madrider Vorort Majadahonda ergriff die Initiative, ging auf die Suche nach der bestmöglichen Behandlung und ärztlichen Versorgung. So landete er schnell beim Universitätsklinikum Navarra (Clínica Universidad de Navarra). Die Klinik im nordspanischen Pamplona gehört zu den angesehensten Krankenhäusern des Landes und als Referenzhospital für die Behandlung von Krebserkrankungen und Herzleiden.

Innerhalb einer Woche wurde er operiert. Der Nierenkrebs konnte bekämpft werden. Doch vor kurzem bildeten sich erneut Metastasen in der Lunge, die nun therapiert und regelmäßig kontrolliert werden. Die lange Anfahrt von Madrid ist es ihm wert. „Ich weiß, dass ich hier von den besten Spezialisten des Landes mit der neusten Technologie behandelt werde“, sagt Francisco im Wartesaal der radiologischen Abteilung.

Um 10.30 Uhr wird eine Computertomographie vorgenommen. Um 11.20 Uhr erhält Francisco bereits die gute Nachricht: Die Metastasen haben sich nicht weitergebildet. Die Behandlungsmethode in der Testphase scheint zu wirken. „In einem normalen Krankenhaus hätte ich eine Woche auf das Ergebnis gewartet. Eine Ewigkeit, wenn Du Angst um Dein Leben hast. Hier erhalte ich den Befund in 50 Minuten. Das ist unbezahlbar“, meint Francisco.

Für eine solch schnelle Diagnostizierung bedarf es allerdings nicht nur schneller CT-Scanabläufe und einer sehr guten Koordination zwischen der Radiologie und den behandelnden Ärzten, gibt Dr. Gorka Bastarrika, Chef der radiologischen Abteilung, zu bedenken. „Unsere Befunde müssen auch die höchstmögliche Qualität und Präzision haben, wenn der behandelnde Arzt sie bereits Stunden später vor dem Patientengespräch zur Entscheidung über die weitere Therapie vorliegen haben muss.“


Die Zusammenarbeit zwischen den klinischen Abteilungen ist der Schlüssel zur besten Patientenversorgung.

Professionelle Exzellenz bei kurzen Wartezeiten und schneller, personalisierter Behandlung sind das Aushängeschild der international renommierten Uniklinik. Die Patienten kommen deshalb aus ganz Spanien und sogar aus dem europäischen Ausland und Afrika nach Pamplona. Drei Gründe, warum auch António Assis de Almeida sich einmal im Jahr an der Uniklinik komplett durchchecken lässt. Der Banker kommt extra aus Angola angereist. Das Klinikum hat viele solcher Screening-Patienten für Vorsorgechecks. Die radiologische Abteilung des Hospitals ist aber auch sehr für Zweit-Meinungen bei unklaren Diagnosefällen gefragt. Man arbeitet mit externen Ärzten auf dem gesamten Globus zusammen. Befunde werden innerhalb von 24 Stunden zugeschickt – egal wohin auf der Welt.

„Um schnell und gleichzeitig hochpräzise arbeiten zu können, brauchen wir neben erstklassigem Personal vor allem neueste Scan-Technologie. Sie hilft uns zudem, Pionierarbeit bei der Weiterentwicklung neuster Behandlungs- und Scanmethoden zu leisten“, erklärt Radiologie- Chef Bastarrika. Genau das Suchen die Patienten. Und so verfügt das Klinikum stets über die neusten Scanner-Technologien. Seit August benutzt Bastarrikas Radiologen- Team auch den neuen SOMATOM X.cite von Siemens Healthineers.


Da Herz-CT-Scans immer häufiger gebraucht werden, sind intelligente CT-Scans für die Standardisierung der CT-Einstellungen von entscheidender Bedeutung.

„Dank der intelligenten Unterstützung von myExam Companion kann jetzt sogar weniger erfahrenes Personal mit der automatisierten Erfassung von Aufnahme- und Rekonstruktionseinstellungen schnell und präzise selbst die komplexesten Scans durchführen“, so der Chefradiologe. Gerade bei Herz-Patienten mit Arrhythmien, Arterienverkalkungen oder hohen Herzfrequenzen sei es nun viel einfacher, Einstellungen durch intelligente Entscheidungsbäume zu standardisieren. Dabei liefere der Scanner selbst bei komplizierten Herz-Scans exzellente Bildqualität, versichert Bastarrika.

Ein wichtiger Faktor für seine Abteilung, denn Herz-CTs werden immer häufiger. „Wir leben länger, bewegen uns weniger und essen immer schlechter. Vermehrte Herzerkrankungen sind die Folge. Gleichzeitig vertrauen immer mehr Ärzte der radiologischen Herz-Diagnostik, die sich in den vergangenen Jahren enorm verbessert hat“, erklärt Kardiologe Dr. Juan José Gavira. Dadurch steigt die Nachfrage für kardiale CT-Scans.

Doch welche Vorteile bringt der neue CT-Scanner konkret für den Patienten mit sich? „Die Untersuchung ist schneller und angenehmer und das neue System erlaubt uns eine schnellere Rekonstruktion, wodurch der Patient auch schneller seinen Befund bekommt“, meint Bastarrika. „Die automatisierten Scanner-Sprachkommandos für die Patienten seien zudem in vielen Sprachen vorhanden und damit ideal für die Uniklinik Navarra, die viele internationale Patienten betreut.

Die größere Gantry-Öffnung ist ein weiteres Beispiel. Vor allem fülligere, weniger bewegliche oder an medizinische Apparaturen angeschlossene Patienten können leichter positioniert werden, versichert die MTRA Begoña Sara. „Es ist viel bequemer. Man hat nicht mehr das Gefühl, eingeschlossen zu sein“, meint auch Krebspatient Francisco Cubo. Der für ihn aber vielleicht wichtigste Vorteil: Er trägt ein Hörgerät, das er vor dem Scan immer rausnehmen musste und dann Probleme hatte, die Atemkommandos zu verstehen. „Mit diesem neuen visuellen System, das Dir mit Farben anzeigt, wann Du einatmen oder die Luft anhalten sollst, ist es für mich viel einfacher“, versichert Cubo.

„Wir sind eine Klinik, die hohen Wert auf die personalisierte Behandlung unserer Patienten legt. Das ist auch der Anspruch unserer Patienten. Somit passt der SOMATOM X.cite perfekt zu uns. Denn er ist nicht nur eines der vielseitigsten Geräte auf dem Markt, sondern macht auch das personalisierte, individualisierte Scannen möglich. Ein Gewinn für Ärzte, für das Personal und für den Patienten. Für mich ist das Gerät der Anfang einer neuen Ära in der Computertomografie.“


Von Manuel Meyer

Manuel Meyer lebt in Madrid und berichtet als freier Journalist für die Deutsche Ärztezeitung und andere Medien aus Spanien und Portugal.