Press release

Universitätsklinikum Freiburg und Siemens Healthineers verringern Covid-19-Infektionsrisiko für Personal in der Radiologie und treiben Qualitätsverbesserungen voran

Veröffentlicht am 18. Juni 2020
  • Uniklinikum Freiburg macht Remote Scanning Assistenz für die Radiologie möglich
  • Safe Scanning Room und Home Office-Anbindung
  • Zusammenarbeit bei Entwicklung von Remote Scanning als Dienstleistung
  • Covid-19 wird zum Treiber der digitalen Transformation im Gesundheitswesen

„Am Uniklinikum Freiburg sind für uns derzeit zwei Dinge wichtig: Unser qualifiziertes Personal vor Ansteckungen mit Covid-19 zu schützen und gleichzeitig die medizinische Qualität im Klinikum weiter zu verbessern. In unserer radiologischen Klinik haben wir dazu gerade ein hochinteressantes Projekt angestoßen, mit dem wir beiden Herausforderungen gleichzeitig begegnen. Ein perfektes Beispiel dafür, wie wir die aktuelle Krise nutzen können, um die digitale Transformation im Gesundheitswesen voranzutreiben und die Qualität der Versorgung zu steigern,“ sagt Prof. Dr. Frederik Wenz, Leitender Ärztlicher Direktor am Universitätsklinikum Freiburg.

Die Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie des Universitätsklinikums Freiburg (UKF) hat mit Siemens Healthineers seit Ende März ein gemeinsames Projekt im Bereich Tele-Imaging aufgesetzt: Die Medizinisch-Technischen Radiologie-Assistentinnen und Assistenten (MTRA) haben nun die Möglichkeit, in einem separaten „Safe Scanning Room“ im Klinikum oder im Home Office zu sitzen, während sie Patienten in einem Magnetresonanztomographen (MRT) oder Computertomographen (CT) der Radiologie-Abteilung scannen. Damit können sie die Häufigkeit von Kontakten mit möglicherweise Covid-19-infizierten Personen verringern und die Personendichte am Arbeitsplatz reduzieren.

Das Scannen aus der Ferne ermöglicht die Software syngo Virtual Cockpit* von Siemens Healthineers. Mit Hilfe dieser Anwendung schaltet sich das medizinische Fachpersonal über eine sichere Netzwerkverbindung auf die radiologischen Systeme, um an den MRTs und CTs Einstellungen vorzunehmen und die Scans auch tatsächlich durchzuführen. Dabei kommunizieren sie mit dem Personal vor Ort, das die Patienten betreut, unter anderem via Konferenzlautsprecher und Video.

„Nur dank der engen und sehr guten Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Freiburg konnten wir die Arbeitsplätze für das Remote-Scannen in so unglaublich kurzer Zeit einrichten. Wir haben nun zusätzlich eine Innovationspartnerschaft vereinbart, in der wir eine neuartige Remote-Unterstützung bei MRT-Scans entwickeln: Einen Remote Scanning Service, den das UKF bei Bedarf bei Siemens Healthineers abrufen kann“, sagt Dr. Wolfgang Heimsch, Leiter Customer Services bei Siemens Healthineers.

„Nachdem die erste Welle der Krisenvorbereitung bearbeitet war, wurde uns schnell klar, welches Potenzial in Remote Scanning steckt. So haben wir gemeinsam mit Siemens Healthineers das initiale Konzept weiterentwickelt,“ erläutert Prof. Dr. Fabian Bamberg, Ärztlicher Direktor der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie. „Wir glauben, dass wir eine Herausforderung angehen können, die viele Radiologie-Institute haben: Wie können wir die notwendige zunehmende Qualität und Spezialisierung in der medizinischen Versorgung trotz einer angespannte Personalsituation bei qualifizierten Fachkräften sichern und ausbauen?“

Zusammen mit Dr. Maximilian Russe, Leiter des Projektes am UKF, geht Prof. Bamberg davon aus, dass die Remote-Scanning-Technik ermöglicht, neue Mitarbeiter bei ihrer Arbeit live zu unterstützen und ihnen außerdem leichter besondere Fachkenntnisse zu vermitteln. „Wir sind am Uniklinikum in der Lage, hochspezialisierte Untersuchungen für unsere Patientinnen und Patienten anzubieten, und dazu bedarf es natürlich Spezialwissen bei der Durchführung. Jetzt können weniger erfahrene Mitarbeiter erfahrenere Kollegen hinzuschalten und so unkompliziert Unterstützung bekommen,“ erklärt Prof. Bamberg.

Einen weiteren Anwendungsbereich hebt Cornelia Walther, Leitende MTRA am Universitätsklinikum Freiburg, hervor: „Das Remote-Scannen dient uns momentan dazu, Kontaktpunkte zu möglichen COVID-19-Patienten reduzieren zu können. Ich kann mir jedoch auch gut vorstellen diese Technologie zu verwenden, um zum Beispiel in Spät- oder Nachtschichten die Einteilung des Personals flexibler zu gestalten.“ Durch Remote Scanning Services könnte die Arbeit der MTRAs in Zukunft dezentral gestaltet werden. Das möchten das UKF zusammen mit Siemens Healthineers weiter erkunden und entwickeln.

Remote Scanning Services ermöglichen es radiologischen Kliniken und Abteilungen, zum Beispiel bei Siemens Healthineers die Fernunterstützung durch weitere MTRAs anzufordern. Diese radiologisch ausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden sich im Remote Service Center (RSC) von Siemens Healthineers in Erlangen befinden. Sie greifen über das Smart-Remote-Services (SRS)-Netzwerk auf die bildgebenden Systeme zu. Dort können sie über syngo Virtual Cockpit die Scans vorbereiten und - je nach im Land geltender gesetzlicher Regelung - auch ausführen. Das SRS-Netzwerk ist eine seit vielen Jahren bestehende Netzwerkinfrastruktur von Siemens Healthineers zur Erbringung von Remote Services und dem sicheren Austausch der dafür notwendigen Daten.

„Für diesen innovativen Service können wir auf unsere jahrelange Erfahrung zurückgreifen, via SRS kritische Daten in Echtzeit sicher zu übertragen“, sagt Dr. Wolfgang Heimsch. „Nun entwickeln wir in enger Zusammenarbeit mit dem UKF die notwendigen Arbeits- und Ablaufprozesse für den Remote Scanning Service. Wir planen, diese Neuentwicklung in unser reguläres Portfolio aufzunehmen.“

„Das gemeinsame Projekt mit dem Uniklinikum Freiburg ist ein sehr gutes Beispiel dafür, wie wir unsere Kunden dabei unterstützen, den Zugang zu erstklassiger Patientenversorgung zu verbessern und zugleich die Produktivität zu erhöhen. Remote Scanning versetzt das Klinikum in die Lage eine hochwertige und doch finanzierbare Versorgung zu leisten, und zwar wann und wo die Patienten sie benötigen,“ sagt Dr. Bernd Ohnesorge, Leiter Europa, Mittlerer Osten und Afrika bei Siemens Healthineers.

Siemens Healthineers 2020 DE

Siemens Healthineers AG (gelistet in Frankfurt a.M. unter SHL) hat den Anspruch, das Gesundheitswesen der Zukunft zu gestalten. Als eines der führenden Unternehmen der Medizintechnik mit Hauptsitz in Erlangen unterstützt es mittels seiner Regionalgesellschaften Gesundheitsversorger weltweit dabei, auf ihrem Weg hin zu dem Ausbau der Präzisionsmedizin, der Neugestaltung der Gesundheitsversorgung, der Verbesserung der Patientenerfahrung und der Digitalisierung des Gesundheitswesens mehr zu erreichen. Siemens Healthineers entwickelt sein Produkt- und Dienstleistungsportfolio kontinuierlich weiter, mit KI-gestützten Anwendungen und digitalen Angeboten, die in der nächsten Generation der Medizintechnik eine immer wichtigere Rolle spielen. Diese neuen Anwendungen werden das Unternehmen in der In-vitro-Diagnostik, der bildgestützten Therapie und der In-vivo-Diagnostik weiter stärken. Siemens Healthineers bietet auch eine Reihe von Dienstleistungen und Lösungen an, um die Fähigkeit der Gesundheitsdienstleister zu verbessern, Patienten eine qualitativ hochwertige und effiziente Versorgung zu bieten. Im Geschäftsjahr 2020, das am 30. September 2020 endete, erzielte Siemens Healthineers mit seinen rund 54.000 Beschäftigten weltweit ein Umsatzvolumen von 14,5 Milliarden Euro und ein bereinigtes EBIT von 2,2 Milliarden Euro.