- Rohbau des „High Energy Photonics Center“ in Forchheim ist fertiggestellt
- Mit 350 Mio. Euro die größte Neubau-Einzelinvestition für Siemens Healthineers
- Eine der modernsten Fabriken für Medizintechnik-Komponenten in Europa soll 2023 in Betrieb gehen
- Nachhaltiges Ziel: CO2-neutraler Betrieb der Gebäude
Siemens Healthineers feierte heute gemeinsam mit dem Generalunternehmer PORR am Standort in Forchheim das Richtfest für das High Energy Photonics (HEP) Center. Der Festakt mit Mitarbeiteten und geladenen Gästen fand im Rohbau des neuen Gebäudes statt. Hier wird Siemens Healthineers zukünftig die Fertigung, Forschung und Entwicklung sowie die Logistik von Röntgenröhren und Generatoren bündeln. Diese Komponenten sind Hauptbestandteile moderner Computertomografen, Angiographie- und Röntgensysteme.
Die neue Fabrik wird vollständig digital vernetzt sein und über hochautomatisierte Anlagen verfügen, die künftig helfen, die Produktionskosten zu reduzieren, die Qualität der Produkte zu erhöhen und ausreichend Kapazitäten für weiteres Wachstum bereit zu stellen. Ein eigens entwickeltes Energiekonzept soll einen nahezu CO2-neutralen Betrieb des Gebäudekomplexes ermöglichen. Das HEP-Center soll Ende 2023 in Betrieb gehen und Raum für etwa 700 Arbeitsplätze bieten.
„Seit der Eröffnung unserer ersten Fabrik für Computertomografen im Jahr 1986 haben wir den Hightech-Standort Forchheim kontinuierlich weiterentwickelt und erfolgreich zu einem globalen Medizintechnik-Kompetenzzentrum ausgebaut. Mit dem High Energy Photonics Center schaffen wir jetzt eine der modernsten und nachhaltigsten Anlagen für die Entwicklung und Fertigung von Medizintechnik-Komponenten in Europa und darüber hinaus. Als weltweit aktives Unternehmen unterstreichen wir mit diesem Meilenstein in unserer Geschichte auch unsere Verbundenheit mit dem Technologiestandort Deutschland und Bayern“, sagte Bernd Montag, CEO von Siemens Healthineers.
Bei Planung und Bebauung des 57.000 Quadratmeter großen Gebäudes, was etwa der Fläche von acht Fußballfeldern entspricht, legte Siemens Healthineers besonderen Wert auf einen nachhaltigen Lebenszyklus der Gebäude. Der Neubau soll nahezu CO2-neural betrieben werden können. Da für die Produktionsprozesse viel Energie und Kälte benötigt wird, entwickelte Siemens Healthineers ein Energiekonzept, das beispielsweise Abwärme aus den Produktionsprozessen nutzt und Wärme durch Rückkühler zurückgewinnt. Photovoltaik-Anlagen auf den Dachflächen mit etwa 1,5 GWh/a Ertrag, das entspricht etwa dem Strombedarf von 300 Haushalten mit 4 Personen pro Jahr, hocheffiziente Wärmepumpen sowie der Bezug von grüner Energie für den verbleibenden Bedarf sollen die CO2-Emissionen nahezu auf null reduzieren. Regionale und recyclingfähige Baustoffe reduzieren zusätzlich den Schadstoffausstoß, da beispielsweise Transportwege verkürzt werden. Die Gestaltung der Außenanlagen mit heimischen Pflanzen und hellen Oberflächen fördert die Biodiversität und verringert die Wärmeabstrahlung. Natürliche Materialien im Innenraum, außen liegender Sonnenschutz und eine intelligente Gebäudetechnik gewährleisten den Komfort für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu jeder Jahreszeit.
Bei der Planung, Bau und Ausstattung der Fabrik setzt Siemens Healthineers modernste Industrie-4.0-Standards um. So wurde die gesamte Anlage und ihre Prozesse bereits während der Planungsphase detailgenau in einem sogenannten digitalen Zwilling abgebildet. Ganze Fertigungslinien und Produktionsabläufe konnten durch Simulationen bereits im Vorfeld optimiert werden. Dies erhöht die Effizienz der Anlage und spart Zeit und Kosten. Zudem wird das HEP-Center die erste Fabrik von Siemens Healthineers mit einem vollständigen End-to-End-Digitalisierungsansatz sein, der über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg realisiert wird. Alle Fertigungsschritte werden über eine einheitliche Software angebunden und abgebildet und können so aufeinander abgestimmt werden. So erstellt die Entwicklungsabteilung für die Produkte einen digitalen Zwilling, dessen Daten direkt in die Fertigung einfließen und dort weiterverarbeitet werden. Dies erhöht die Kosteneffizienz, Qualität und Transparenz und optimiert den gesamten Herstellungsprozess.
Die künftig in Forchheim hergestellten Hochleistungsröntgenröhren und Hochspannungs-Generatoren kommen sowohl in Röntgengeräten, Computertomographen als auch in Angiographiesystemen zum Einsatz. Diese Systeme produziert Siemens Healthineers am Standort Forchheim. Beispiele sind das Luminos Röntgensystem, Computertomographen der Somatom-Serie oder auch Angiographiesysteme der Artis-Produktreihe.