„Wir müssen sicherstellen, dass die Patient*innen genau zum richtigen Zeitpunkt Zugang zu einer hochmodernen Versorgung haben, die auf ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnitten ist“, sagt Brenda Hubley, Chief Program Officer bei Cancer Care Alberta.
Neben der Planung von Ressourcen bietet KI den Kliniker*innen auch ein ganz neues Verständnis der Krankheiten selbst. „Krebs ist eine nichtlineare Krankheit. Mit künstlicher Intelligenz können wir die inhärenten Grenzen linearer Modelle überwinden“, sagt Dr. med. Omar Khan, medizinischer Onkologe bei Cancer Care Alberta. Das Team hat ein KI-Modell entwickelt, das über 5.000 Merkmale aus CT-Bildern extrahieren kann, um die Überlebensaussichten von Patient*innen vorherzusagen. „Schon mit unseren ersten Daten ist das Modell ein besserer Prädiktor als das Staging“, sagt Khan. „Es geht nicht nur um den Krebs, sondern um den Gesamtzustand der Patient*innen.“
Der wahre Maßstab für Fortschritt ist nicht, wie intelligent die Systeme werden, sondern wie viel menschlicher wir die Gesundheitsversorgung gestalten können. „Meiner Meinung nach unterstützen Versorgungsteams und Gesundheitssysteme Krebspatient*innen am besten, wenn sie anerkennen, dass die wahren Expert*innen die Betroffenen selbst und ihre Angehörigen sind“, sagt Charlotte Kessler von der Patient*innen- und Angehörigenberatung bei Cancer Care Alberta. Bei ihr selbst wurde 2013 eine seltene Form von Hirnkrebs diagnostiziert. „Wir wissen selbst am besten, wie wir uns fühlen. Wir wissen, wie es ist, wenn man uns zuhört, uns versteht und sich mit uns beschäftigt. Wir fühlen uns gestärkt, und dann können wir dem Krebs aus einer viel stärkeren Position heraus begegnen.“