Das ganze Spektrum der Brustkrebsbehandlung

Wie sieht eine ganzheitliche Brustkrebsbehandlung aus? Das Brustkrebszentrum Südbaden setzt auf Teamwork und modernste Technik, um seinen Patient*innen eine 360°-Brustkrebsversorgung zu bieten.
5min
Lena Stauber
Veröffentlicht am November 23, 2022

Für Brustkrebspatient*innen geht es um mehr als nur um die bestmögliche Behandlung: Sie wollen verstanden und respektiert werden. Dazu gehört, dass man sich einfühlsam um sie kümmert und die Zeit respektiert, die sie benötigen. Auf ihre Fragen und Bedürfnisse eingeht und klar über die nächsten Schritte während der Behandlung spricht. Das weiß auch Dr. Christian Weissenberger: "Unser Leitprinzip ist das Wohl der Patient*innen." Der Arzt ist alleiniger Inhaber des Zentrums für Strahlentherapie am Brustzentrum Südbaden, einem der größten Brustzentren in Deutschland. 

Dr. Christian Weissenberger ist Inhaber des Zentrums für Strahlentherapie.
Von der Diagnostik bis zur Therapie findet alles in Freiburg statt.

Christian Weissenberger

Das Brustzentrum Südbaden in Freiburg ist ein Zusammenschluss von Kliniken und spezialisierten Arztpraxen, die sich zum Ziel gesetzt haben, Brustkrebspatientinnen eine optimale, ganzheitliche und vor allem auf ihre individuellen Bedürfnisse ausgerichtete Versorgung zukommen zu lassen. Modernste Therapien, gepaart mit einem ebenso hohen Anspruch an die Betreuung der Patient*innen, führen zu einer ganzheitlichen 360-Grad-Brustkrebsversorgung über den gesamten Weg der Behandlung. Von der Diagnostik bis zur Therapie findet alles in Freiburg statt. Für die Ärzt*innen der Klinik hat es oberste Priorität, die Bedürfnisse der Patient*innen stets in den Mittelpunkt zu stellen. Deshalb wird auch ein Mammographie-Screening angeboten, um Brustkrebs so früh wie möglich zu erkennen.

Dr. Alexander Büttner, Leiter Mammographie Screening, ist einer der ersten Ansprechpartner für potenzielle Patient*innen. 

Alexander Büttner

Der Arzt leitet das Mammographie-Screening-Programm in der Klinik. Sein Job endet aber nicht mit der Diagnose. Sie erstreckt sich auch auf die Betreuung selbst: Die Screenings werden oft bei Frauen durchgeführt, die keinerlei Symptome haben, und eine Krebsdiagnose stellt ihr Leben plötzlich auf den Kopf. "Es ist ein echter Schock, wenn sie wieder eingeladen werden, um einen verdächtigen Mammographiebefund zu besprechen", sagt Büttner. "Deshalb laden wir die Frauen auch schnell wieder ein. Wir wollen sie nicht zu lange im Unklaren darüber lassen, ob sie tatsächlich Brustkrebs haben. Verdächtige Befunde besprechen wir donnerstags in einer Konferenz und vergeben schon am folgenden Dienstag einen Termin. Bestätigt eine Ultraschalluntersuchung oder eine Tomosynthese den Verdacht, machen wir mit dem Einverständnis der Patientin sofort eine Stanzbiopsie", so Büttner weiter. "Die Frauen geben das Tempo vor. Manche wollen erst mit ihren Hausärzt*innen oder Gynäkolog*innen sprechen."

Carsten Witte, Psychoonkologe (DKG-zertifiziert), kennt als Langzeitkrebsüberlebender die Nöte von Krebspatient*innen aus erster Hand. 

Carsten Witte

Viele Brustkrebspatientinnen brauchen nach ihrer Diagnose Hilfe bei der Beantwortung wichtiger Fragen: Wie beantrage ich eine Erwerbsminderungsrente? Wo finde ich eine gute Perücke? Wer hilft mir im Alltag? Für viele Betroffene bedeutet die Diagnose Krebs eine große Belastung, die weit über das Leiden an der Krankheit selbst hinausgeht. Viele erkranken vor dem Rentenalter. Andere können sich ihren Kinderwunsch nicht erfüllen, haben finanzielle Probleme oder werden stigmatisiert. Carsten Witte, Psychoonkologe, gehört zu den Menschen, die die Betroffenen unterstützen. "Ich weiß, was mir im Kampf gegen den Krebs gefehlt hat", sagt Witte, "und das hilft mir in der Einzelberatung und noch mehr in der Krisenintervention." Witte bietet Hilfe in schwierigen Situationen, vermittelt Patient*innen an Selbsthilfegruppen, berät sie in Ernährungsfragen, verweist sie an Rehabilitationseinrichtungen, beantwortet Fragen und hört einfach zu.

Mit seinen vielen zusätzlichen Angeboten für die Versorgung von Patient*innen deckt das Brustzentrum ein Spektrum ab, das weit über die üblichen Standards hinausgeht. Dennoch ist dies nicht das Ende. "Unser derzeitiger hoher Leistungsstandard bedeutet nicht, dass wir aufhören, uns jeden Tag zu verbessern", sagt Weissenberger. "Deshalb setzen wir uns in regelmäßigen Abständen zusammen und überlegen, wie wir den Patient*innen noch mehr helfen und unsere Arbeitsabläufe noch reibungsloser und besser gestalten können." Für die Zukunft sieht er auch eine noch bessere Verarbeitung von Bilddaten: "Intelligente KI-basierte Tools helfen uns zu sehen, ob Lymphknoten befallen sind oder nicht. Das sind alles Daten, die wir tatsächlich sinnvoll nutzen können."


Von Lena Stauber

Lena Stauber ist Redakteurin in der Unternehmenskommunikation bei Siemens Healthineers. Das Team ist spezialisiert auf Themen rund um Gesundheit, Medizintechnik, Krankheitsbilder und Digitalisierung.