Zemodi Herz im CT-Fokus SOMATOM Force

Nicht immer, aber immer öfter Das Herz im CT-Fokus

03.03.2016

Es gibt erst wenige niedergelassene Mediziner, die ein High-End-Gerät wie den SOMATOM Force von Siemens Healthineers in ihrer Praxis nutzen. Der Radiologe Dr. Markus Lentschig hat sich für diesen Computertomografen der neuen Generation entschieden. Seit November 2015 steht das Gerät in seinem Zentrum für Moderne Diagnostik (Zemodi) in Bremen.

Nach ersten Erfahrungen mit dem SOMATOM Force lud er Kardiologen und niedergelassene Ärzte zu einem Facharzt-Symposium in seine Praxis ein. Als Referenten hatte er Professor Dr. Axel Schmermund vom Cardiologischen Centrum Bethanien (CCB) in Frankfurt/Main und Prof. Dr. Jörn Sandstede von der Radiologischen Allianz Hamburg dazu gebeten, die beide schon länger mit dem 2013 vorgestellten SOMATOM Force arbeiten. Im Zentrum der Veranstaltung stand die Frage, ob die Computertomografie der neuen Generation eine Alternative zur invasiven Herzkatheteruntersuchung bietet. Um die Antwort vorwegzunehmen: nicht immer, aber immer öfter.

Das Interesse war groß, die Stühle im Vortragsraum reichten kaum aus. Gekommen waren nicht nur Kardiologen, sondern auch einige Allgemeinmediziner als potentielle Überweiser. „Eine invasive Herzkatheteruntersuchung stellt für Patienten immer eine relativ hohe Belastung dar. Wenn sich der Eingriff durch eine CT-Untersuchung vermeiden lässt, würde ich das natürlich vorziehen“, so ein niedergelassener Arzt, der 60 Kilometer von Bremen entfernt eine Privatpraxis betreibt und schon seit Jahren mit dem Zemodi zusammenarbeitet. Auch die Kardiologen unter den Teilnehmern stellten vor allem Fragen zur Diagnosesicherheit und zur Minimierung der Strahlenbelastung durch die CT-Angiographie.

Dr. med. Markus Lentschig, ZEMODI Zentrum für moderne Diagnostik Bremen
Dr. med. Markus Lentschig,
ZEMODI Zentrum für moderne Diagnostik Bremen

Schmermund und Sandstede demonstrierten in ihren Vorträgen anhand konkreter Fälle aus der Praxis verschiedene Einsatzmöglichkeiten des SOMATOM Force. So berichtete Schmermund von einem 56-jährigen Patienten mit den kardiovaskulären Risikofaktoren Nikotin und Bluthochdruck. Sein Belastungs-EKG war unauffällig, trotzdem hatte er 14 Tage danach einen Hinterwandinfarkt. Der hätte vielleicht verhindert werden können, wenn im Anschluss eine CT-Diagnostik zur Absicherung stattgefunden hätte. So wie bei einer weiteren Patientin mit diffusen Beschwerden in der Brust – hier ergab das CT keinerlei Befund und damit die Sicherheit, dass kein invasiver Eingriff notwendig ist.

Die eindeutige Abklärung von Befunden durch die detailgenaue Bildgebung bezeichnete Schmermund als einen der Vorzüge der neuen Generation von Computertomografen. Er setzt das CT auch zunehmend zur Risikoprädiktion ein, etwa durch die Messung des Kalkgehalts in arteriosklerotisch veränderten Herzkranzgefäßen, sogenannten Kalkscores. Denn auch wer mit zunehmendem Alter ein gesundes Leben führt, kann Probleme aus jüngeren Jahren mit sich herumtragen – wie Gewichtsprobleme, einen erhöhten Blutdruck oder zu hohe Blutfettwerte, die zum Beispiel zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr auftraten.

Wie Schmermund schätzt auch Sandstede an der neuen CT-Generation vor allem die geringere Belastung für Patienten bei gleichzeitig exakteren Ergebnissen. Wegen der niedrigen Strahlendosis von durchschnittlich 1,54 Millisievert für eine Thoraxuntersuchung gegenüber 8 mSv bei älteren Geräten müsse keine Patientengruppe von vorn herein ausgeschlossen werden. Die Dosis liege auch deutlich unter der Belastung bei Herzkatheteruntersuchungen. Wegen der geringeren Menge an Kontrastmitteln sei die Kardio-CT selbst für Nierenpatienten geeignet. Mit der Flash-Funktion des extrem schnellen Zwei-Röhren-CTs sind Aufnahmen in einem Herzschlag möglich. „Und auch Untersuchungen ohne Atemanhalten sind dadurch möglich“, so Sandstede. Ebenfalls für Kinder, die sich durch den extrem schnellen Scan häufig keiner Sedierung mehr unterziehen müssen, sowie Patienten mit Platzangst sei die Untersuchung gut zu bewältigen.

Bei einer anschließenden Besichtigung konnten die Teilnehmer sich selbst von dem patientenfreundlichen Design und der schnellen Reaktionszeit des SOMATOM Force überzeugen.