Die Kombination aus 3D-Bildgebung und robotischer Navigation hilft bei der Biopsie kleiner und schwer zugänglicher Läsionen.

Wie 3D-Bildgebung am mobilen C-Bogen beim Kampf gegen Lungenkrebs unterstützen kann

Lungenkrebs ist die führende Todesursache bei Krebserkrankungen weltweit1. Medizinische Fachangestellte haben im Oktober 2023 ein Eckpunktepapier für ein Lungenkrebs-Screening in Deutschland vorgestellt. 3D-Bildgebung am mobilen C-Bogen kann helfen, die Präzision in der Biopsie zu steigern2,3 und das erhöhte Volumen an Biopsien kleiner peripherer Läsionen besser zu managen.

25.03.2024

In einem frühen Stadium des Lungenkrebses sind Läsionen zumeist klein und schwer zugänglich. Bei der Biopsie verdächtiger Lungenläsionen müssen Gewebeproben aus einem flexiblen und beweglichen Organ entnommen werden – der Lunge. Um den Betroffenen wiederholte Eingriffe zu ersparen, ist eine präzise Navigation von großer Wichtigkeit. Eine hohe „Tool-in-lesion“-Rate (also die Treffergenauigkeit der Nadel in der Läsion) ermöglicht es die Anzahl falsch-negativer Gewebeproben zu reduzieren und beschleunigt die Diagnose und Therapie. Gewöhnlich werden Gewebeproben bei peripheren Läsionen über eine CT-gestützte perkutane Nadelbiopsie entnommen. Diese sorgt zwar für eine sehr gute diagnostische Ausbeute, kann allerdings auch mit einer erhöhten Komplikationsrate einhergehen.

Die Integration des mobilen C-Bogens für die 3D-Bildgebung Cios Spin von Siemens Healthineers mit dem endoluminalen Robotiksystem Ion von Intuitive für die transbronchiale Biopsie ermöglicht automatisierten 3D-Bildtransfer und intraprozedurales Läsions Re-Targeting. So kann der/die durchführende Pulmolog*in während des Eingriffs überprüfen, ob die Läsion richtig getroffen wurde und ggf. die Nadel neu positionieren. Insbesondere bei kleinen pulmonaren Läsionen gestaltet sich das Targeting schwierig, da die genaue Position der Läsion von der im Planungs-CT dargestellten abweichen kann (sogenannte CT-to-Body-Divergence) und es während der Gewebeentnahme an Echtzeit-Visualisierung fehlt. Cios Spin mit Cone-Beam-CT bietet eine 3D-Bildqualität, die ausreicht, um die Atemwege und bestimmte Lungenknoten bei endobronchialen Eingriffen darzustellen.4,5, 6

Dank der speziellen NavLink 3D-Schnittstelle kann das System mit dem Ion-System über automatischen 3D-Bildtransfer kommunizieren. So kann auf mühsame manuelle Datenübertragung verzichtet werden, was Arbeitsabläufe beschleunigen kann. Mit Hilfe von intraoperativer Bildgebung kann der/die Pulmonolog*in die Läsion umgehend neu ansteuern. Mit der integrierten Lösung soll die Dauer der Prozedur verkürzt und die benötigte Anzahl von Scans reduziert werden – dies kann zu einer geringeren Strahlenbelastung führen.

Unter Anwendung von robotergestützter, bronchoskopischer Biopsie können nahezu alle Lungenläsionen erreicht werden. Die Kombination aus integrierter mobiler 3D-Bildgebung und robotischer Navigation für transbronchiale Biopsie kann das klinische Personal bei präzisem Targeting und diagnostischer Genauigkeit unterstützen5,6.

Durch die geplanten nationalen Lungenkrebs-Screening-Programme ist davon auszugehen, dass die Anzahl der zu behandelnden Patient*innen mit Lungenkrebs im Stadium I/II voraussichtlich steigen wird. Denn der Tumor wird in einem früheren Stadium erkannt. Mit Cios Spin können Pulmolog*innen den gesteigerten Bedarf an Biopsien decken. Der mobile C-Bogen kann in mehreren Fachgebieten eingesetzt werden, was die Rentabilität erhöht. Für Pulmolog*innen bietet Cios Spin 2D-Fluoroskopie und CBCT für die bronchoskopale Anwendung. Der mobile C-Bogen kann direkt eingesetzt werden, benötigt keine feste Installation im Raum und braucht dabei lediglich etwa 1.2 m2 – und eignet sich damit ideal auch für kleinere Räume.

Matthias Grasser
Business Manager Cios Spin

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