Das SOMATOM Pro.Pulse mit Dual-Source-Technologie verwendet zwei Röntgenquellen und zwei Detektoren gleichzeitig. Das CT-System arbeitet bei vielen Untersuchungen doppelt so schnell wie Single-Source-Scanner und ist für anspruchsvolle Bildgebungsverfahren ausgelegt. Die Radiologische Allianz in Hamburg setzt die Dual-Source-Computertomographie von Siemens Healthineers vor allem in der Kardio-Diagnostik ein. Geschäftsführer Professor Dr. Jörn Sandstede verspricht sich davon eine „robuste Bildgebung“, die vielen Patient*innen eine unnötige Katheter-Untersuchung ersparen kann.
Herr Professor Sandstede, welchen Nutzen bringen zwei Röhren und zwei Detektoren in der Herz-Diagnostik?
Bedeutet komplexe High-End-Technik gleichzeitig höhere Anforderungen an die MTR?
Prof. Dr. med. Jörn Sandstede: Nein, der einfache Workflow gehört zu den Stärken des Systems. Auch MTR mit wenig Erfahrung in der kardialen Diagnostik bedienen das Gerät. Das klappt deshalb so gut, weil eine KI die Anwender*innen sicher durch die Untersuchungsplanung führt, etwa bei der Auswahl des richtigen Scanmodus.
„Davon werden viele Patient*innen profitieren“
Der G-BA fordert für Kardio-CT in der Regelversorgung lediglich einen Scanner mit mindestens 64 Zeilen. SOMATOM Pro.Pulse übererfüllt diese Anforderung. Wieso haben Sie sich trotzdem für dieses System entschieden?
Prof. Dr. med. Jörn Sandstede: Die Anforderung von mindesten 64 Zeilen ist eher eine versorgungspolitische Entscheidung, weil sich so ein flächendeckendes Angebot sicherstellen lässt. Ich plädiere allerdings dafür, bei der Herzdiagnostik auf den neuesten Stand der Technik zu setzen.
Warum?
Prof. Dr. med. Jörn Sandstede: Der Anspruch besteht darin, durch eine möglichst genaue Herzdiagnostik die Frage nach einem chronischen Koronarsyndrom sicher zu beantworten. Die Diagnostik mit dem SOMATOM Pro.Pulse wird die Anzahl der nicht auswertbaren Untersuchungen deutlich reduzieren. Weil wir bessere Bilder bekommen. Dadurch bleibt vielen Patientinnen und Patienten eine Katheter-Untersuchung erspart. Hinzu kommt ein weiterer Aspekt, den man nicht vernachlässigen darf: Durch die generelle Verfügbarkeit des Kardio-CTs in der Regelversorgung werden zukünftig mehr Personen eine Koronardiagnostik bekommen. Das heißt, es werden mehr behandlungsbedürftige Engstellen frühzeitig erkannt und behandelt. Davon werden viele Patienten und Patientinnen profitieren.
Abgesehen von Kardio-CTs: Bei welchen Untersuchungen setzen Sie das SOMATOM Pro.Pulse bevorzugt ein?
Prof. Dr. med. Jörn Sandstede: Unsere Radiologische Allianz hat das Gerät an einem Standort mit starkem onkologischen Fokus installiert. Wir setzen es für alle möglichen Untersuchungen ein, auch mit Metallartefakt-Reduktion dank des sehr einfachen DualEnergy-Verfahrens. Außerdem machen wir Gefäß-Diagnostik, teilweise EGK-getriggert. Sehr wichtig für uns ist, dass das System die technischen Anforderungen des Lungen-Screenings erfüllt. Hier sehe ich neben den Herz-Scans das zweite Haupteinsatzgebiet.