In den letzten Jahren hat sich das Arbeitsaufkommen in der Radiologie enorm verdichtet. Zugleich schrumpfen die Gesundheitsbudgets. Eine neue Generation von Computertomographen soll in der Praxis für Entlastung sorgen. Nun ziehen die ersten Anwender der innovativen Plattformlösung SOMATOM go. Bilanz.
Seit mehr als 40 Jahren entwickelt Siemens Healthineers Computertomographen. Dabei werden insbesondere zwei Parameter immer weiter verbessert: die Strahlendosis und die Bildqualität. Einerseits soll eine möglichst niedrige Strahlendosis eingesetzt werden, andererseits aber eine möglichst hohe Bildqualität erzielt werden. Mit jeder neuen Produktgeneration haben die Entwickler diese Parameter weiter optimiert. Und heute gibt es neue Herausforderungen, denn Untersuchungen sollen immer effizienter werden, Patienten und Anwender dabei gleichzeitig immer mehr Komfort erleben. Um die innerhalb dieses Spannungsfeldes passenden Systeme entwickeln zu können, hat Siemens Healthineers Radiologen, Patienten und zuweisende Ärzte aus verschiedenen Ländern in einem über 5 Jahre andauernden Projekt befragt, um die wesentlichen Merkmale von idealen CT-Scannern zu identifizieren. Entstanden ist eine Plattformlösung: SOMATOM go.
Die Produktfamilie mit vier Computertomographen vereinfacht den Workflow in der Radiologie mit einigen wesentlichen Features. So sind wichtige Arbeitsschritte standardisiert im System angelegt. Nur wenige Eingaben sind nötig, um einen Scan durchzuführen – dabei kann von den bedienenden MTRA die jeweils richtige Voreinstellung einfach gewählt werden. Und weil die Nachverarbeitung voll automatisiert abläuft („zero-click postprocessing“), können auch weniger erfahrene Mitarbeiter eine Untersuchung mit hoher Ergebnisqualität durchführen. Zusätzlich bieten alle Mitglieder der Systemfamilie ein abnehmbares Tablet zur dezentralen Steuerung der Anlage. Das verändert die Untersuchungen grundlegend, denn die MTRA muss nun nicht mehr zwischen CT-Scanner und Kontrollraum hin- und herlaufen, sondern kann während der gesamten Scanvorbereitung in Kontakt mit dem Patienten bleiben. Über die Gewährleistung hinaus bietet die SOMATOM go. Plattform ein Service-Paket, das dank des erhöhten Anteils an Fernwartung die Ausfallzeiten deutlich reduzieren kann.
Die Radiologen Dr. Volker Storz aus Ottobrunn und Ulrich Sous aus Düren sind „Early Birds“, also Kunden, die sich sehr früh für einen Scanner aus der neuen CT-Familie entschieden haben. Dass die technischen Features eines CT-Scanners aus der neuen SOMATOM go- Familie den hohen technischen und diagnostischen Ansprüchen im Jahr 2019 genügen, setzten die beiden Praxen voraus.
Der zufriedene Patient steht im Mittelpunkt
Dr. Volker Storz ist Gründer der Radiologie Ottobrunn, eine der modernsten radiologischen Praxen im Münchner Raum. „Zufriedenheit ist ein hohes Gut“. Nach dieser Maxime lebt Storz. „Wir möchten den Kontakt mit jedem einzelnen Patienten gestalten“, das ist dem Radiologen wichtig. Ein entscheidender Grund, warum er sich für ein System aus der SOMATOM go. Familie entschieden hat, ist das Plus an Zeit, das sein Team im Umgang mit den Patienten hat. Denn hier wird stets gemäß dem Leitspruch „Es geht um den Menschen“ gearbeitet. „Das sagen viele, aber wir leben es. Und da gehört es dazu, dass man die richtigen Bedingungen schafft“ fügt Storz an. Viele Patienten seien heute gut informiert und wissen es zu schätzen, wenn die Qualität stimmt und die Untersuchung zügig abläuft. Und Storz will nicht nur seinen Patienten die beste Qualität anbieten, sondern auch der eigenen Mannschaft.
Gute Arbeitsbedingungen für Fachkräfte schaffen
Der Fachkräftemangel im Münchener Raum ist eklatant und Geschäftsführer Storz weiß: „Die Arbeitsbedingungen müssen gut sein, denn MTRA können sich wirklich aussuchen, wo und wie sie arbeiten.“ Also hat Storz entschieden, eine High-End-Lösung als Arbeitsgerät anzubieten. In der Praxis wird das SOMATOM go.All als Allrounder eingesetzt – Scans vom Sprunggelenk bis zu den Nasennebenhöhlen werden damit erstellt. Die MTRA nutzen das Tablet gerne, um Daten vor der Untersuchung direkt in der Nähe des Patienten einzugeben und damit unterbrechungsfrei im unmittelbaren Kontakt zu ihm zu stehen. Storz: „Die MTRA sind begeistert. Eine Kollegin hat humorvoll auf den Punkt gebracht, was das neue System leistet und gesagt: „Da braucht es uns ja gar nicht mehr …“. Das sieht der Chef jedoch anders: „Unser Ziel ist, dass wir jeden Patienten zu einem mündigen Patienten machen, ihm alles erklären. Wir nutzen diese Technik, um Zeit zu gewinnen. Und die gewonnene Zeit nutzen wir, um mit unseren Patienten zu sprechen.“
„Die meisten Entscheidungen werden mit dem Bauch getroffen. Ich war sofort begeistert von der Bedienbarkeit des Systems und damit war die Sache klar.“
Sparsam und schonend zum besten Ergebnis
Diese Patientennähe zahlt sich aus. „Wir sehen in der Statistik, dass wir mit dem neuen CT mehr Patienten haben – und zwar ganz ohne Werbemaßnahmen. Einfach nur, weil sich das herumspricht“, sagt Storz. „Zudem können wir ganz neue Ansprüche seitens der Zuweiser bedienen. Speziell die kardiologische Bildgebung wird in Ottobrunn immer mehr nachgefragt. Wir führen erheblich mehr Herzuntersuchungen durch als früher. Heute sind es in zwei Wochen so viele wie wir sonst in einem halben Jahr gemacht haben - und das mit steigender Tendenz.“ Gerade im Bereich der Vorsorge spielt das neue System einen technischen Trumpf aus, denn es überzeugt mit einer besonders niedrigen Strahlendosis. Durch die Anwendung von neuer Detektortechnologie, Zinnfilter sowie Niedrig-kV-Bildgebung können Strahlendosis sowie Kontrastmittelverbrauch erheblich reduziert werden. Für Volker Storz ist gerade dieses Feature mit ethischen Überlegungen verknüpft. „Ich möchte meinen Patienten eine Strahlendosis nur in dem Maß zumuten, in dem es unbedingt sein muss. Auch darum habe ich mich für das Gerät entschieden.“ Der sparsame Einsatz von Kontrastmittel dient ebenfalls dazu, schonend zu untersuchen. „Der Verbrauch ist mit dem neuen System drastisch gesunken. Wir haben bereits jetzt eine Einsparung von 20 bis 30 Prozent im Vergleich zum Vorgängersystem und können bestimmt noch weiter runter.“ Volker Storz ist nicht nur Radiologe, sondern auch kundig in der Psychotherapie. Über Emotionen spricht er offen und gibt gerne zu, dass seine innere Stimme bei der Kaufentscheidung zum SOMATOM go.All schnell „Ja“ gesagt hat: „Die meisten Entscheidungen werden mit dem Bauch getroffen. Ich war sofort begeistert von der Bedienbarkeit des Systems und damit war die Sache klar.“
„Wir brauchen im Durchschnitt für eine Untersuchung des Abdomens nur noch 80 ml Kontrastmittel 300 mg/ml. Das ist schon sehr wenig.“
Mehr Zeit für Gespräche und weniger Angst
Ulrich Sous ist niedergelassener Radiologe, mit acht weiteren Kollegen bildet er das Radiologie Team Rur. „Wir wollten Topgeräte,weil wir damit Untersuchungen machen können, die nur mit diesen Geräten möglich sind – vor allem Koronardarstellungen.“ Für die beiden Standorte der Radiologiepraxis in Jülich und Düren lieferte Siemens Healthineers bereits die Vorgängersysteme. Sous: „Das waren gute Arbeitspferde. Der größte Unterschied unserer neuen Scanner ist, dass sie wesentlich schneller sind. Uns ist es wichtig, dass die Untersuchung für unsere Patienten möglichst angenehm verläuft. Je schneller es vorbei ist, desto entspannter bleiben sie.“
Seite an Seite mit dem Patienten
Ulrich Sous nutzt die Tablet-Funktion besonders gerne: „Ich liebe das Tablet bei Interventionen. Das macht richtig Spaß. In Minuten sind wir mit einer periradikulären Therapie (PRT) oder einer Facetteninfiltration fertig. Ich suche die Stelle aus, wo ich die Nadel setzen muss und bin währenddessen schon beim Patienten, kann mit ihm reden.“ Der Radiologe weiß, dass er seinen Patienten bei eben diesen Gesprächen Ängste nehmen kann. „Wir wollen nicht nur Bilder erzeugen, sondern den Menschen in seinem gesamten Wesen in Betracht ziehen und entsprechend mit ihm umgehen.“ Seine Mitarbeiter teilen diese Haltung. Diese zu finden und zu halten ist ein weiteres Anliegen von Sous. Denn auch in seiner Region beobachtet er einen zunehmenden Fachkräftemangel. „Es war sicher ein Grund, dass wir in Jülich ein SOMATOM go.Up und am Standort Düren ein SOMATOM go.Top angeschafft haben, um uns im Wettbewerb um Nachwuchskräfte attraktiver aufzustellen. Uns ist das Miteinander wichtig. Es geht darum, dass sich die Mitarbeiter verstehen und auch ausreichend Zeit haben, eine Pause zu machen. Diese Idee unterstützen beide Systeme sehr gut, weil sie eben sehr schnell sind.“
Optimierung der Untersuchungsabläufe
Der CT-Scanner SOMATOM go.Top hat die Abläufe in der Dürener Praxis deutlich verändert. „Wir haben die Untersuchungsfrequenzen gesteigert. Etwa vierzig am Tag sind leicht machbar.“ Dabei bewertet Sous die Bildqualität des SOMATOM go. an beiden Standorten im Vergleich zu den Vorgängersystemen als „riesigen Sprung“. Mit dem integrierten Dual-Energy-Verfahren des SOMATOM go.Top will das Team Rur auch neue Funktionen erschließen – etwa über ein sekundäres Jodbild periphere Lungenembolien detektieren. Sous: „Der limitierende Faktor hier ist der Arzt, der die Befundung machen muss. Es sind menschliche Kapazitätsgrenzen erreicht – technisch ginge noch viel mehr.“ Dennoch bewertet der Radiologe das Kosten-Nutzen-Verhältnis für die beiden Scanner mit „perfekt“ und erläutert: „Die Anschaffung selbst ist nicht günstig, aber im Vergleich zu unseren Vorgängersystemen sind die laufenden Kosten deutlich niedriger.“ Und das bringt Ulrich Sous zu einem glasklaren Fazit: „Ich bin froh, dass wir die Geräte gekauft haben. Wenn ich gewusst hätte, wie leistungsstark sie sind, hätten wir es viel früher getan.“