Vernetzen und teilen - Partnerschaft mit KSB

Das KSB und Siemens Healthineers sind für die kommenden acht Jahre eine technologische Partnerschaft eingegangen. So soll Baden zum weltweiten Referenzspital werden. Marcel Baumgartner, CEO von Siemens Healthineers in der Schweiz, spricht im Interview mit dem KSB-Magazin über die gemeinsame Zukunft.

Siemens Healthineers und Kantonsspital Baden

|

Zürich & Baden

|11.06.2021

Wir haben mit dem KSB auf Geschäftsebene schon eine lange Beziehung, insbesondere in der Radiologie. In diesem Bereich liefern wir seit vielen Jahren bildgebende Systeme. So haben das KSB und Siemens Healthineers als gut vernetzte Organisationen über die Jahre viel Vertrauen aufgebaut. Jetzt wollen wir Technologien weiterentwickeln, die dem Partnerspital und damit dem Patienten zusätzlichen Mehrwert bringen. 

KSB Rendering Neubau

Der Partnerschaftsgedanke ist in der Schweiz noch recht neu. Angefangen haben wir vor etwa drei Jahren mit einer Klinik in Lugano, heute zählen wir bereits fünf Kooperationen. Am KSB haben wir gemerkt: Da ist ein Wille, da ist Schlagkraft und Innovationsgeist, und zwar im ganzen Unternehmen.

Partnerschaftlich, zukunftsorientiert, innovativ.

…ok: Wir wollen gemeinsam Neues ausprobieren, in die Zukunft schauen. Wie machen wir das Leben der Patienten einfacher, wie steigern wir die Diagnosegenauigkeit und wie können wir zum Beispiel gleichzeitig die Strahlendosis unserer Geräte reduzieren? Moderne Algorithmen stellen Untersuchungsergebnisse automatisch zur Verfügung, was die Begutachtung von Bildern vereinfacht und die diagnostische Genauigkeit erhöht. Das sind ganz konkrete innovative Ansätze.

<p>Marcel Baumgartner</p>

Uns ist es wichtig, dass wir gemeinsam Lösungen entwickeln und vorantreiben, die wegweisend sind – in der Schweiz, aber auch weltweit. Die Verbindung von Forschung mit der praktischen Anwendung in der Patientenversorgung ist dabei essenziell. 

Wir planen gemeinsam unseren ersten Innovationshub in der Schweiz. So schaffen wir die Möglichkeit, uns weltweit mit Innovationshubs zu vernetzen, um Technologien und Ideen auszutauschen. Das ist ein effizienter und kostengünstiger Ansatz, um neue Lösungen zu entwickeln und auf den Markt zu bringen.

Wir denken über Lösungen nach, wie Patienten zu Hause behandelt werden können. Und über neue, robotergestützte Therapiesysteme. Ein Patient geht heute mit gewissen Erwartungen ins Spital. Er möchte viele Informationen, will wissen, welche Entscheidungen er mit welchen Konsequenzen treffen muss, will Risiken und Nebenwirkungen kennen. Dem müssen und werden wir Rechnung tragen.

Ein CT-Scanner etwa macht unzählige Bilder, die ein Radiologe analysiert. Zudem verfügen wir über Daten der gesamten Gesundheitsgeschichte eines Patienten und aktuelle Informationen über Wearables, welche berücksichtigt werden wollen. Ein riesiger Aufwand, der sich bis zu einem gewissen Grad automatisieren lässt und dem Arzt mehr Zeit lässt für die korrekte Diagnose und Therapien.

Was wir nicht kennen, verunsichert erst einmal. Aber wenn sie die Bilder eines CT-Scans von heute mit jenen von vor 20 Jahren vergleichen, bleibt nur das Staunen vor der Entwicklung. Wenn wir es schaffen, den Nutzen dieser abstrakten Daten zu verdeutlichen, schaffen wir Vertrauen.

Das Gesundheitswesen ist kantonal geregelt. Das bietet Vorteile, aber auch Herausforderungen, beispielsweise beim Thema Schnittstellen. Die Spitäler müssen sich spezialisieren, wenn wir uns unser Gesundheitssystem weiter auf diesem Niveau halten wollen, und wir müssen die Vernetzung und Aufgabenteilung vorantreiben. Hier ist auch die Politik gefragt.

Marcel Baumgartner (58)

ist CEO bei der Siemens Healthcare AG. Er ist verheiratet und Vater von zwei erwachsenen Kindern. Er wohnt in Winterthur. 


Ich erhole mich...

… vor allem auf meinem Mountainbike, beim Skaten im Schnee, beim Joggen und beim Wandern mit meiner Frau. Und da ist natürlich auch mein geliebtes Motorrad, mit dem ich die Schweiz entdecke. Ausserdem liebe ich die Musik der 80er-Jahre, vor allem Queen und Abba.

Mein Medienkonsum... 

… ist recht vielfältig, digital wie analog: Ich schaue jeden Tag 10vor10 und lese den «Landboten», am Wochenende die Sonntagszeitung. Dazu informiere ich mich natürlich auch online und höre viel Radio.


Marcel Baumgartner stands with crossed arms and looks far away

©KSB/Kilian Kessler

Dieses Interview erschien zuerst im Magazin des Kantonsspitals Baden und wurde hier mit freundlicher Genehmigung reproduziert.