Herzinsuffizienz ist in Deutschland die häufigste Ursache für eine Krankenhauseinweisung. Neuere Studien zeigen, dass die Zahl stationärer Klinikaufenthalte dank einer vorsorglichen und engmaschigen telemedizinischen Betreuung deutlich verringert werden kann. Die Patient*innen bleiben dabei in ihrer gewohnten Umgebung und profitieren von der ärztlichen Begleitung aus der Ferne mit besserer Lebensqualität.
Ingo von Garnier gehört zu den mehr als 2,5 Millionen Herzinsuffizienz-Patient*innen in Deutschland. Im vergangenen Jahr musste er sich einer Operation am Herzen unterziehen, die lange Krankenhaus- und Reha-Aufenthalte zur Folge hatte. Ob er wieder selbständig zu Hause leben können würde, war zunächst ungewiss. „Es war eine schwere Zeit“, erinnert sich seine Frau Helga. „Um ihm weiterhin ein selbstbestimmtes und aktives Leben zu ermöglichen, war es wichtig, ihm die Möglichkeit einer häuslichen Betreuung zu ermöglichen. Mit dem Programm HerzConnect® hatten wir die Chance, ein normales Leben bei gleichzeitig hoher medizinischer Sicherheit zu führen.“ Die Erleichterung ist ihr deutlich anzumerken.
Nicht heilbar, aber gut beherrschbar
Als Teilnehmer des Programms HerzConnect® bleiben Ingo von Garnier diese Wege größtenteils erspart. Möglich gemacht wird es durch mobile telemedizinische Geräte und den regelmäßigen Telefonkontakt zum betreuenden Team am Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, welches auch mit den behandelnden Ärzt*innen des*der Patient*in kommuniziert. Das eigenständige Messen der Vitalwerte sowie das Einpflegen in die Smartphone-App gehören zu seiner täglichen Routine. In die korrekte Handhabe von Smartphone, Blutdruckmessgerät, Körperwaage und EKG-Gerät wurden er und seine Frau zu Beginn des Programms ausführlich eingewiesen. Zudem steht das Paar in engem Kontakt mit den Expert*innen des Instituts für angewandte Telemedizin (IFAT) am HDZ NRW. „Ich gebe Bericht, und das Zentrum ist zufrieden – wie ich auch. Wir haben das alles so gut im Griff, dass ich bisher nicht wieder in ein Krankenhaus musste“, so Ingo von Garnier.
Ärztliche Betreuung aus der Ferne
Das Konzept, chronische Erkrankungen aus der Ferne zu betreuen, bringt viele Vorteile für die Patient*innenversorgung. Verschlechterungen des Zustands lassen sich durch die engmaschige Begleitung viel früher erkennen, wodurch sich wiederum Krankenhaus-Aufenthalte deutlich verkürzen oder sogar vermeiden lassen, weil wir entsprechend rasch intervenieren können. Nicht zuletzt können die Überwachungsprogramme dadurch auch das Überleben der Patient*innen verlängern.

Mehr Sicherheit für mehr Lebensqualität
Das Programm umfasst strukturierte Gespräche zum besseren Umgang mit der Erkrankung durch speziell geschultes Personal. Durch die umfassende Aufklärung werden die Betroffenen zum Manager ihrer Erkrankung und erfahren, wie sie ihr Leben selbstbestimmt und zugleich sicher gestalten können.
